Nachdem wir eine gute Nacht verbracht hatten, wollten wir heute morgen zum Frühstück gehen. Doch der „Gästekontrolleur“ fand uns nicht auf seiner Liste und liess uns nicht in den Speisesaal. Wir hatten Hunger und dachten schon ein anderes Restaurant in der Nähe zu besuchen, gingen aber zur Reception um uns zumindest für die restlichen Tage anzumelden. Auf unsere Beschwerde griff der Receptionist jedoch zum Telefon und meldete uns im Speisesaal an. Offensichtlich war die Anmeldung unser Frühstücks im Speisesaal gestern vergessen worden.
Nach dem Frühstück wollten wir etwas spazieren gehen auf einen bewaldeten Hügel gleich gegenüber. Doch mich ereilte erneut „Montezumas Rache“ oder wie der bösartige Geist in Asien immer heissen mag. Wir waren gezwungen, unseren Spaziergang wieder abzubrechen und ins Hotel zurückzukehren. Weiss nicht, ob ich noch in Bali etwas Schlechtes gegessen hatte oder ob das frisch aus Korea war. Hatte in Bali schon einmal dieses Problem. Aber so werde ich sicher nicht zu schwer aus unseren Ferien heimkehren.
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Um 13h wurden wir von Juok und ihrem 13jährigen Sohn abgeholt und nach Hwaseong gefahren. Dort fand gerade die King Jeongios – Parade statt, kann man vermutlich im Internet nachlesen. Die Parade resp. ein dramatisches Festspiel fand in Nähe des Grabes eines Königs aus dem 18. Jahrhundert statt, der in Korea eine grössere Bedeutung hatte. Juok vermutete dass eine grössere Anzahl Menschen teilnehmen werden, da zu Coronazeit dieser Anlass nicht durchgeführt werden konnte.
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Wir begleiteten den Umzug vom Eingangstor der Gedenkstätte bis zum Grab des Königs, wo sich auch zwei buddhistische Tempel befinden. Dort fand auch das Schaustück, ein Drama statt. Leider verstand ich die Sprache nicht, so konnte ich mich nur an den farbenfrohen Gewändern erfreuen. Die Zuschauer waren zahlreich, kostete es ja keinen Eintritt. Im Gegenteil, nach dem Ende der Darstellung werden alle Zuschauer mit Reiskuchen belohnt. Mein Vorschlag an die Tellsspiele, jeder Zuschauer erhält einen Apfel, gratis natürlich. Zum Leidwesen einiger Kinder mochten einige Eltern nicht warten, bis sie auch einen Beutel mit den Reiskuchen in Empfang nehmen konnten. Da gab es manch bittere Träne. Auch wir verzichteten gerne auf das Gebäck, mein Magen braucht keine zusätzlichen Experimente.
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Nun sitze ich im 19. Stock des Hotels und bewundere die nächliche Skyline. Fotografieren geht leider schlecht durch die Glasscheibe. Morgen soll es ins Folkloredorf Suwon gehen, das koreanische Ballenberg. War 1976 schon einmal dort und habe gute Erinnerungen.
Nun sitze ich im Hotelzimmer in Dongtan Nähe Suweon bei Seoul und versuche meine Eindrücke der letzten Stunden etwas zu ordnen. Muss gestehen, fast leide ich etwas unter einem Kulturschock, so krass sind die Gegensätze zwischen Bali und Korea. Bali, wo nur schon der Strassenzustand mich oft an unsere Zeit in Argentinien erinnert hat, oft chaotisch, immer etwas unordentlich mit Regeln, welche man nur bei einem längerfristigen Aufenthalt versteht. Dagegen das fast klinisch saubere Korea, gepflegte Strassen, Städte mit modernen Hochhäusern, welche direkt aus den Feldern zu wachsen scheinen. Die moderne, zukünftige Welt? In den USA, wo es auch Städte mit vielen Hochhäusern gibt, fährt man in der Regel erst einige Zeit durch Gegenden mit ein- bis zweistöckigen Häusern, bevor man zur City mit den Hochhäusern kommt. Hier scheint das kleinbürgerliche Vorfeld nicht zu existieren.
Wir verbrachten ja unsere letzten Stunden auf Bali in der Hotelanlage bei Candidasa, schwitzend auf unseren Transport zum Flughafen wartend. Indess wurde erneut eine grössere deutschsprechende Gruppe zum Hotel geführt, für Nachschub war gesorgt. Auch durften wir bis 18h unser Zimmer benutzen. Auf 19h wurden wir abgeholt und fuhren von Candidasa zum Flughafen Denpasar. Wir hatten einen neuen Fahrer mit wiederum anderen Verkehrsregeln, auf alle Fälle er kam recht zügig voran und anstelle der erwarteten 2 – 2 1/2 Stunden schafften wir die Fahrt in 1 1/2 Stunden. Erstaundlich, der Strassenzustand war wesendlich besser wie in Umgebung von Ubud, breitere Strassen und oft auch weniger Schlaglöcher. Nochmals ging es an nachts angeleuchteten, gross dimensioniereten hinduistischen Gottheiten vorbei, für mich recht eindrücklich.
Da wir früher am Flugplatz waren, hatten wir Zeit zum Einchecken. Die Schalter waren etwas missverständlich bezeichnet. Erst standen wir in der falschen Kolonne an, beinahe wären wir nach China geflogen, wir waren jedoch nicht die Einzigen. Schlussendlich standen wir am richtigen Ort und gaben unser Gepäck auf. Neue Regeln. Unsere Koffer waren im Prinzip zu schwer, da Korean Airline weniger Gewicht akzeptiert wie die anderen Fluggesellschaften, mit welchen wir auf dieser Reise fliegen. Doch das spielte plötzlich keine Rolle, wichtig war nur dass keine elektronischen Geräte im Reisegepäck waren. Plötzlich konnte ich meinen kleinen Koffer mit den Kameras in die Kabine mitnehmen, was vorher bei Singapore Airlines nicht akzeptiert wurde. Nicht nur jede Fluggesellschaft, auch jeder Flughafen hat andere, eigene Regeln. Hatte das ja schon früher bei meinen Geschäftsreisen festgestellt, was manchmal gar zu recht kuriosen Erlebnissen führte. Item, meine Bedenken betreffend Uebergewicht und beschränkten Kabinengepäck löste sich in Luft auf.
So flogen wir nachts nach 1h in der Früh los, selbst schlief ich fast die ganze Zeit im vollen Flugzeug. Es waren auch viele Kleinkinder an Bord, was sich hauptsächlich zum Schluss bemerkbar machte. Sugi hatte noch in einem Tuch etwas Handgepäck bei sich, welches von einer Flugbegleiterin irgendwo verstaut wurde und nach der Landung nicht mehr aufgefunden wurde. So waren wir die Letzten, welche den Flieger verliessen. Sugi hatte erst etwas Probleme wieder koreanisch zu sprechen, zur Verwunderung der Flugbegleiterinnen wechselte sie immer wieder auf Englisch. Die Passkontrollen verliefen problemlos. Am Ausgang wurden wir von Sugis Nichte Juok erwartet, welche auch schon die Bustickets Richtung Hotel besorgt hatte. Bei Sugi kam nun die koreanische Sprache wieder besser in Fluss. Doch wir waren froh, dass Juok uns ins Hotel begleitete, allein wäre es etwas abenteuerlich geworden. So fuhren wir mit einem pünktlichen Schnellbus nach Dongtan. Die Busstation kam mir vor wie eine der grösseren Postautostationen im Tessin, wo man auch immer wissen muss, wann und wo welches Postauto wohin wegfährt.
Auf der Busfahrt fiel mir schnell auf, wie stark sich Korea in einen modernen Staat verwandelt hat. Wohl gibt es noch landwirtschaftlich genutzte Felder, doch immer wieder sieht man moderne Hochhäuser mit mehr wie 15 Stockwerken. Auch der Verkehr verlief ruhig und geordnet, wie bei uns in Europa. Nun bin ich gespannt, was die nächsten Tage bringen werden.
Nun sind wir am Ende unserer Rundreise durch Bali und verbringen noch 2 Tage im Candi Beach Resort ausserhalb Candidasa. Das Wetter ist tropisch schön, mit anderen Worten recht warm. Alles klebt. Am 05. sind wir mit dem Shuttlebus in den Ort Candidasa gefahren, wo sich ein bekannter Seerosenteich befindet. Monet lässt grüssen.
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Auch befindet sich ein Tempel beim Seerosenteich, doch man müsste einige Stufen hochgehen, schätze Höhendifferenz 20 Meter, zu viel bei dieser Temperatur. Aber der Rundgang um den Teich war schön. Auch sahen wir rote Libellen.
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Den Rückweg traten wir per Taxi an, zu Fuss wäre es gut eine Stunde gewesen. Auch fanden wir den genauen Einsteigeort des Shuttlebusses nicht mehr. Immerhin fanden wir einige Souveniersläden, die schon vollen Koffer füllen sich weiter.
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Am Abend wollten wir erst im indonesischen Restaurant in der Hotelanlage essen gehen, doch dort war ein Barong – Tanz angesagt und den Preis dafür wollten wir nicht ausgeben. Es war etwa das Doppelte pro Person, was wir normalerweise für uns beide für ein Nachtessen ausgeben. So assen wir im normalen Restaurant und schauten später von unserem Balkon zum Tanzplatz, wo wir ab und zu einen Tänzer wahrnahmen. Nicht alle bezahlenden Gäste hatten freie Sicht zur Tanzfläche, so dass zumindest die Hälfte der Zuschauer stehen musste.
Die Hotelanlage ist sehr schön und hat eigenen Strand. Doch zum Schwimmen ist das Meer hier suboptimal, gibt es eine starke Brandung in Distanz von ca. 10 Metern vom Ufer entfernt. Die Brandung ist so laut, dass man mit Kopfhörer gar Probleme hat Musik zu hören. Die meisten anwesenden Gäste sind Deutsche oder gelegentlich Australier.
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Am 7. Oktober morgens um 1h in der Früh werden wir von Denpasar Richtung Seoul fliegen. So werden wir erst um 19h in der Hotelanlage abgeholt. Nun sitzen wir im kühlen Hotelzimmer und warten auf den Abend. Um 10h morgens bekamen wir einen Anruf von Sugis Schwester aus Korea. Es war ganz ungewohnt, wieder einmal eines unserer Handy klingeln zu hören. Auch freuen wir uns, wieder im gemässigte Temperaturen zu kommen.
Gestern, am 3. Oktober verliessen wir Lovina und fuhren vom Strand wieder Richtung Berge. Unser Reiseleiter Henry erklärte uns, dass Lovina nicht mehr so gefragt sei wie auch schon, die Hotels haben Probleme mit der Auslastung. Es sind zu viele gebaut worden, auch biete Lovina mit Ausnahme des Strandes wenig Abwechslung. Deshalb sei die Gegend um Pemuteran heute mehr gefragt, da man zum Strand auch im Nationalpark wandern könne. Wir dagegen fanden Pemuteran etwas abseits von allem, gab es in der Nähe der Hotelanlage nur einige wenige Häuser. Lovina war doch noch ein grösserer Ort.
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Wir fuhren erst zum Pura Beji, dem Tempel der Reisgöttin, eine ältere Tempelanlage. Es ist einer der Lieblingstempel unseres Führers Hendrik. Noch waren wenig Touristen unterwegs, doch es war schon recht warm. Wunderschön war zu sehen, wie nach dem ersten Tor sich eine Mauer befand, wo die Gläubigen sich nach rechts oder links zu wenden hatten. Diese Mauer verhindert den Hexen und bösen Dämonen den Zutritt zum Tempel, das diese Gestalten nur in einer Richtung geradeaus gehen können.
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Anschliessend fuhren wir in die Berge, wo wir oberhalb eines Sees in einem Aussichtsrestaurant unser Mittagessen einnahmen. Von der Terrasse konnte man gut das 1963 beim letzte Vulkanausbruch zerstörte Gebiet erkennen. Die höchsten Gipfel Balis hüllte sich in Wolken. Nach dem Mittagessen fuhren wir zur ältesten und grössten Tempelanlage Balis, Besakih. Sie war sehr gross, auch der Besucherstrom war entsprechend. Dort sahen wir einmal ein Parkhaus, doch wir parkten auch nicht dort. Mit einem kleinen Shuttlebus fuhren wir etwas bergwärts, von wo wir die obersten Tempelanlagen besichtigen konnten. Natürlich durften wir als Ungläubige nicht ins Innere der Tempel gehen, uns blieben die Aussenbezirke vorbehalten. Weiter ging die Fahrt über die Berge, wo wir nun mal die berühmten Reisterrasen Balis sahen. Wir hielten an um einige Fotos zu machen, auch ein anderer Touristenbus stoppte dort. Die Reiseleiter kannten sich, sind sie doch im gleichen Reisebüro beschäftigt.
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Die andere, deutsche Gruppe hatte auch das gleiche Hotel als Ziel. Doch wir fuhren nicht gemeinsam dorthin, da wir das kleinere Auto hatten, konnten wir etwas andere, aussichtsreichere Strassen fahren. Wir fuhren Strecken mit Gefälle von mindestens 20%. Vor 14 Jahren gab es dort noch keine fahrbaren Strassen, es waren noch Wanderwege. Nach abenteuerlicher Fahrt kamen wir im Hotel Candidasa Beach an, wo wir ein sehr hübsches Zimmer mit Blick aufs Meer bezogen. Ich versuchte in der Hotellobby noch Geld zu wechseln, da meine Ringgits knapp wurden und der Reiseleiter mir schon einmal aus der Patsche helfen musste. Nicht überall kann man mit Kredidtkarte bezahlen. Doch auch nicht überall kann man SFr. wechseln. Da die Schweiz vor kurzer Zeit die Banknoten auswechselte, bekam das Hotel offensichtlich noch altes Geld, welches sie nicht problemlos einlösen konnten. Deshalb beschloss das Hotel, keine Schweizer Franken mehr anzunehmen. Euro und Dollars schon, doch ich hatte dieses Geld nicht.
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Heute morgen fuhren wir erst zu einem Geldwechsler, so dass ich wieder etwas Bargeld habe. Es war ja auch unser letzter Tag der Rundreise und der Fahrer erwartet ja sicher auch ein Trinkgeld. Wir fuhren erst zum Dorf Tenganan, wo noch Ur – Balinesen zu Hause sind. Dieses Volk heiratet nur untereinander, kein fremdes Blut wird akzeptiert. Eine Einnahmequelle ist offensichtlich die Zucht von Kampfhähnen, bei welchen das Gefieder oft auch künstlich eingefärbt wurde. Fast vor jedem dritten Haus wurden Souveniers verkauft.
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Weiter ging es zum Tempel Goa Lawah, dem Fledermaustempel. Dort bekamen wir nochmals eine Opferprozession zu sehen. Auch sahen wir auf Distanz eine Schlange in der Fledermaushöhle, Glück für uns, da eher ein seltener Anblick, Unruhe für die Fledermäuse, welche sich einen anderen Ruheplatz suchten. Interessant war die Inbrunst der Gläubigen zu sehen, welche sich nicht beim Beten und Opfern von den Touristen stören liessen.
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Nun ging es weiter nach Klungkung, wo wir den alten Palast wie auch den Gerichtssaal besichtigten. Hendrik erzählte uns kurz die Geschichte des Fürstenhauses, welches hier herrschte. Sie wurden von den Holländern vertrieben und haben in der Folge den Ort definitiv verlassen, da nun unrein. Die Holländer hatten ja Gewehre, die Einheimischen nur ihre Stichwaffen. Eine schwarze Stulpa erinnert noch an dieses Ereigniss. Die Gerichtshalle wie auch eine weitere Halle ist voll von Gemälden aus jener Zeit, so wie früher die Kapellenbrücke in Luzern.
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Zum Mittagessen und gleichzeitig Abschluss unserer Rundreise auf Bali fuhren wir nochmals in die Berge zu einem Aussichtsrestaurant. Dort hatte man einen schönen Blick in ein Tal voller Reisterrassen. Auch die Zikaden genossen wohl diesen Ausblick, das Konzert dieser kleinen Tiere war ohrenbetäubend. Wir waren von den ersten Gästen und bekamen einen sehr guten Tisch. Das Lokal füllte sich zusehens, doch die Zikaden überstimmten problemlos den Gästelärm. Die Rückfahrt zum Hotel durften wir selbst wählen zwischen dem Weg hoch von heute und der Abfahrt von gestern. Gerne fuhren wir nochmals die abenteuerliche Strecke wie gestern Abend. Beim Hotel verabschiedeten wir uns von unserem Fahrer, da wir nicht sicher sind, ob er uns zum Flughafen fahren wird. Henri wird uns am übernächsten Abend im Hotel abholen, unser Flug nach Korea startet ja um 1h in der Früh. So haben wir noch einen Tag um auszuruhen und die Koffer umzupacken.
Am Sonntag, 1. Oktober 23 verliessen wir das quirlige Ubud und fuhren nordwärts Richtung Berge. Erst unterbrachen wir die Reise bei einer Kaffee- und Thee – Plantage, wo uns erst Henri die verschiedensten Fruchtbäume zeigte. Es gibt ja viele Früchte, von welchen wir keine Ahnung haben. Eine junge Dame, welche immer einige Schritte vor uns war, lud uns anschliessend an einen Tisch ein, wo wir mehrere Kaffees und Thees zur Degustation bekamen. Dazu gab es gleich einen Zettel, auf welchem wir ankreuzen konnten, welche Aromen uns besonders schmeckten. Mit diesem Zettel konnte man anschliessend in ein Verkaufslokal gehen, wo man diese Produkte erstehen konnte. So wurden unsere Koffer nochmals etwas schwerer.
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Weiter ging es den Berg hinauf. Es herrschte ein reger Verkehr, erst dachten wir dass der Sonntag die Ursache sei. Doch als wir beim Tempel Pura Urun Danu ankamen, gerieten wir gerade in die Prozession des Tempelfestes. Ein Zufall, den man nicht planen könne gemäss unseres Reiseleiters Henri. Dass gerade jetzt das Tempelfest stattfand, wusste auch er nicht. Es war eine Farbenpracht, vorwiegend in Gelb. Da wurden wieder Berge von Geschenken an die Götter an uns vorbei getragen, Umzüge mit Tanzmasken vorgeführt, alles um die verschiedenen Herrschaten, an welche das Volk glaubt, zu beschwichtigen. Die Opfergaben werden meistens auf dem Kopf getragen, ist der Kopf doch der wichtigste Körperteil gemäss der Ansicht dieses (aber?)gläubischen Volkes.
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Weiter ging es nun auf die andere Seite des Berges, wo wir unterwegs nochmals anhielten. Wir besuchten den Wasserfall Gilit, der auch für Sugi einfach erreichbar war. Beim ursprünglich vorgesehenen Wasserfall hätten wir eine grössere Höhendifferenz über Treppen überwinden mussen, beim Gilit hilt sich das noch in Grenzen.
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Nach dem Wasserfall war es Zeit für das Mittagessen, welches wir in der Hotelanlage Lovina einnahmen. Eine Nacht später werden wir dort verbringen, nun ging es aber weiter nach Pemuteran. In Pemuteran wurden wir in einer wunderschönen Ferienanlage einquartiert, der Nachteil war, sie steht im Niemandsland. Kein Dorf in der Nähe, nur einige Häuser von Bauern der Umgebung, dafür am Rande des Bali Nationalparkes. Da ich kein Badefreak bin und noch weniger für das Schnorcheln oder Tauchen zu begeistern, wäre Urlaub dort leider nicht mein Ding. Unser Zimmer war sehr interessant, von aussen liess sich die Tür mit einem grossen Vorhängeschloss schliessen. Innen schob man einen währschaften Holzriegel vor. Das Badezimmer mit der Toilette war auf der gegenüber liegenden Seite in einem mit einer Mauer umschlossenen Innenhof, unter freien Himmel. Das Bett war ein wahres Himmelsbett, mit einem rundumgehender Vorhang zum Mückenschutz. Leider verbrachte ich einen Grossteil der Nacht im Freien auf der Toillete, da ich etwas Durchfall bekommen habe. Da konnte ich nun in der Nacht den Flughunden zuhören, wie sie zu einem Mangobaum in der Nähe flogen, um sich an den Früchten zu laben.
Die Nordseite Balis ist momentan vertrocknet, fast alle Blätter sind gelb und vertrocknet. Ende Oktober soll die Regensaison kommen. Doch dieser Zustand kam uns nun zu Gute. Anstelle der Schnorcheltour, welche wir nicht mitmachen wollten, organisierte unser Führer eine Wanderung im Bali – Nationalpark. Dort sahen wir zu den helleren Affen auch eine schwarze Affenart, wenn auch hoch in den Bäumen. Auch sahen wir Eichhörnchen und hörten verschiedene Vögel. Der Wald an sich war schon interessant, mit Ausnahme von zwei anderen Touristen mit Führer waren wir die Einzigen vor Ort. Doch wir waren recht zufrieden mit diesem Ausflug.
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Weiter ging es zum Affentempel, wo natürlich auch wieder das Tempelfest stattfand und wir als Ungläubige nicht das ganze Areal besichtigen durften. Die Affen waren übersättigt, viele Lebensmittel lagen unbeachtet am Boden. Dafür spielten die Affen in der Tempeldekoration.
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Nun besuchten wir die heissen Quellen, wo vorwiegend Touristen badeten. Wir assen auch unser Mittagsmal dort.
Weiter ging es zu einem budistischen Tempel, farbenfroh wie immer. An diesem Tempel kam auch etwas der balinesische Stil zum Ausdruck, die verschörkelten Verzierungen kontrastierten etwas mit dem schlichten Buddah.
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Nach diesem Tempel ging es zum Hotel, wo wir schon tags zuvor das Mittagessen einnahmen. Morgen geht es dann weiter nach Candidasa, wo wir wieder mal die Koffer richtig öffnen können. Wir genossen das Abendessen am Strand, zuerst noch an der Abendsonne, später in der Nacht. Unter dem Aequator gibt es ja keine lange Dämmerphase.
Heute haben wir festgestellt, dass es auch auf Bali sehr viele Touristen gibt. Wir fuhren von Ubud erst allgemeine Richtung Mengwi, wobei wir erst unterwegs einen Markt besuchten und verschiedene bekanntes wie unbekanntes Gemüse und Früchte betrachteten und auch erwarben. So gibt es beispielsweise Meterbohnen, eine Bohnenart welche gut und gerne 50 cm lang auf dem Markt angeboten wurden. Schlangenhautfrüchte wie auch Drachenfrucht gab es zu erwerben.
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Nach einem kleinen Spaziergang durch die Reisfelder fuhren wir nach Mengwi, wo wir die Tempelanlage Pura Taman Ayun besichtigten. Diese Tempelanlage wird als eine der schönsten in Bali bezeichnet, ist sie doch von Wassergräben umrundet. Allerdings ist das Zentrum des Tempels für Ungläubige wie wir gesperrt, man kann jedoch ausserhalb herumgehen und hineinschauen. Zum Glück waren wir recht frühzeitig an dieser Anlage, die Anzahl der Besucher wuchs mit jeder Minute.
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Weiter ging es nach Tana Lot, wo der Tempel der Tempel auf Bali steht. Vermutlich der meistbesuchteste Tempel Balis, Tagestouristen auch von andern Inseln Indonesiens kommen in Cars angefahren. Jede Menge Leute, doch wir fanden immer wieder eine Ecke, von wo wir diesen hübschen Tempel im Meer fotografieren konnten.
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Bei Ebbe könnte man zu Fuss zum Tempel gehen, natürlich dürfen nur Gläubige mit dem rechten Glauben dieses Heiligtum betreten. So war z.B. unser Führer noch nie dort, da er katholisch auf einer anderen Insel aufgewachsen ist. Besonders schön sollen die Abendstimmungen dort sein, doch so lange wollten wir doch nicht warten.
Es ist unglaublich, wie viele Tempel und Tempelchen es auf Bali gibt. Jedes Haus hat seinen Haustempel, sogar auf den Feldern gibt es Opferstätten, wo den Göttern und Geistern geopfert wird. Bis zu drei Mal täglich werden Gaben hingelegt, denn der Mensch esse ja auch drei Mal jeden Tag.
Nun sind wir in Ubud auf Bali. Eine Touristenhochburg. Wir sind im Ubud Village Hotel untergebracht, einem ruhigen Hotel an einer belebten Strasse. In Gehdistanz, ca. 15 Minuten ist der Monkey – Park, der Park der Affen. Natürlich brauchen wir länger, gibt es doch so viele Souveniersläden an der Strasse. Es ist nicht einfach, dort zu gehen, beanspruchen viele Fussgänger wie auch geparkte Motorräder den schmalen Gehsteig für sich. Auf der Strasse zu gehen ist in diesem dichten und hektischen Verkehr unmöglich. Wir gingen nicht in den Park, da die Affen zum Teil recht diebisch sein sollen. Aber wir sahen Affen ausserhalb des Parkes herumspazieren und Fressen suchen. Wir genossen den Tag zum Ausruhen.
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Am nächsten Morgen kam Henri, unser Führer uns abholen und führte uns erst zum Barong – Tanz. Das ist ein stündiger Tempeltanz, zum Glück waren wir frühzeitig dort und konnten uns gute Plätze sichern. Wir bekamen ein Programmblatt auf Deutsch, worin die Handlung und Figuren beschrieben wurde. So war der Tanz ein echtes Erlebniss, ein Genuss zuzusehen. Fotografieren und Filmen war gar erwünscht.
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Nach dem Tanz ging es erst zu einem Silberschmied. Doch unsererseits war das Interesse am Kauf von Silberschmuck gering, offensichtlich zum Missfallen der Ladenbesitzerin. Auf alle Fälle pfiff sie die Angestellte zurück, welche uns Richtung Auto begleitete. Anschliessend ging es zu den Holzschnitzern, deren Arbeit Sugi mehr interessierten. Wir kauften eine Kleinigkeit, darauf achtend dass es nicht zu schwer ist. Nach dem Holzschnitzer gingen wir erst zur Tempelanlage Goa Gajah. Dort fand gerade ein Tempelfest statt, so dass alle Besucher einen indonesischen Rock tragen mussten. Wir bekamen dieses Tuch umsonst am Eingang und hatten es am Ausgang wieder zurückzugeben. Wir sahen dort auch die Berge der Opfergaben, welche den Göttern gespendet wurden.
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Da gab es einen Berg Schweinefleisch, einen Berg Früchte und einen Berg Backwaren, alles für die Götter. Die Balinesen sind ja sehr religiös (oder abergläubisch, wie unser Führer Henri sagte). Sie opfern auch jeden Tag ihren Hausgöttern, indem sie Opfergaben auf die Strasse vor dem Haus
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oder in ihr Haustempelchen legen. So ein Haustempelchen hatte ich früher schon in Las Vegas beim Hotel Cesars Palace gesehen, ohne die Bedeutung zu verstehen. Ich wundre mich nur, wer das Tempelchen in den fernen USA hingestellt und wer ausgerechnet dort regelmässig geopfert hat.
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Zum Mittagessen gingen wir in ein ausserordentliches hübsches Restaurant in einer Ferienanlage. Leider war meine Mahlzeit nicht entsprechend der Anlage, die Ente muss länger im Ofen geschort haben wie ich alt bin. Habe mich denn auch beim Servicepersonal beschwert. Nach dem Essen ging es zum Neka – Art Museum. Die Balinesen waren immer als kunstvolles und begabtes Volk bekannt, auch wenn sie das Holz von anderen Inseln zur Bearbeitung importieren müssen. Im Neka – Art Museum gibt es aber vorwiegend Gemälde.
Am 27.09. morgens verliessen wir „unser“ Hotel „Waterfront“ und wurden von einem neuen Guide zum Flughafen begleitet. Das Einchecken ging problemlos vonstatten und wir flogen mit Malaysia Air erst nach Kuala Lumpur. Auch ein etwas grösserer Flughafen. Doch die Malaysier sind sehr freundlich. Da auf meinem Flugschein das Abflugterminal noch nicht angegeben wurde, frug ich einen Flughafenangestellten am Gate. Darauf wurden wir mit dem Transportgerät der Flughafenangestellten ins Zentrum des Flughafens gefahren, andere Passagiere gingen zu Fuss. Mir wurde auch gleich das richtige Gate genannt, doch anstelle G verstand ich C, so dass wir erst im falschen Terminal suchten. Doch das hatte auch sein Gutes, sahen wir im Hauptterminal eine Tanzvorführung um die Fluggäste etwas zu unterhalten. Sugi machte ein kurzes Video, ich fotografierte nichts. Da wir genügend Zeit hatten, spielte der kleine Umweg auch keine Rolle.
Der Flug nach Bali war zu zwei Drittel belegt, unser Sitznachbar war ein junger Engländer, welcher für einen Monat zum Surfen nach Bali flog. Er klagte etwas über die lange Reise, flog er doch über die Emirate mit Zwischenstopp. Auf dem Flughafen Denpasar ging es etwas chaotischer zu und her. Wir lösten unser Visa und hatten drei Mal den Pass zur Einreise an verschiedenen Schaltern vorzulegen. Als wir endlich unsere Koffer erhielten, ging es durch die Zollkontrolle zum Ausgang, wo ein Schilderwald uns empfing. Jede Menge Leute, ich schätze 80 – 100 Personen (verglichen mit einer Schweizer Militärkompanie) wartete auf die ankommenden Gäste und hielten Namensschilder in die Höhe. Leider fand ich unseren Namen nicht. Ich stationierte Sugi mit dem Gepäck am Ausgang und suchte weiter. Nach mehrmaligen Absuchen des Schilderwaldes wollte ich schon auf eigene Faust nach Ubud fahren, waren wir doch müde und schon mehrere Taxifahrer hatten mich angesprochen und Preisangebote gemacht. Als ich mich an einen Schalter wenden wollte, wo solche Taxifahrten angeboten werden, sah ich plötzlich das Schild mit unseren Namen. Unser Führer kam mit etwas Verspätung. Nun ging es etwa 1 1/2 Stunden durch die Nacht nach Ubud, doch ich hatte den Eindruck, wir fahren durch ein unendlich langes Dorf. Praktisch keine Felder, immer wieder Häuser an der Strasse. In Ubud war auch des Abends viel los, jede Menge Touristen. Um einiges mehr wie im gutbesuchten Kuching. Wir sind nun in einem schönen Hotel in Ubud, leider gibt es in der Nachbarschaft einen rockigen Nachtclub, doch wir schliefen gut die Nacht und wachten am Morgen spät auf.
Heute, 26.09.2023 fuhren wir zum Kuching Wetland Nationalpark. Es war eine ca. 3 – stündige Bootstour ins Delta des Sawarak – Flusses. Wir waren mehrere Gruppen auf dem Boot, einige Leute hatten wir schon im Frühstückssaal gesehen. Wir erfuhren nun, dass sie Amerikaner und Kanadier sind. So hatte unser Tourenleiter nicht viel Arbeit, ein Kollege, zuständig für eine andere, grössere Gruppe übernahm fast das Ganze. Die ersten Wildtiere, welche wir sahen waren währschafte Salzwasserkrokodile. Total sahen wir drei Stück, bei anderen Touren sei nicht ein Exemplar sichtbar. Wir fuhren dann zu den Fischern hinaus, da der Iravadi – Delphin ein treuer Begleiter ihrer Boote sei. In der Tat sahen wir mehrere Schulen dieser Tiere, wenn auch zumeist nur eine Flosse sichtbar ist. Den ganzen Fisch sahen wir nie, auch die Flossen immer nur kurz. Anschliessend fuhren wir noch zu einem Mangrovenwald, wo man auf Distanz einige Nasenaffen sah. Sie waren so weit entfernt, dass man sie nur an der rotbraunen Fellfarbe erkannte. Als Verpflegung erhielt jedermann eine kleine Banane, 3 Schockobisquits und ein Stück Ananas. Anschliessend ging es zu einem Fischerdorf, die Häuser standen zumeist auf Stelzen. Die Primarschule war gerade aus und die Kleinkinder gingen nach Hause. Es war Ebbe, so sah man den ganzen Schmutz. Die Einwohner bekommen nun Geld zum Sammeln von Plasticabfällen. Der Fussballplatz war gerade bespielbar, bei Flut steht er unter Wasser. Das Dorf war definitiv nicht für Ferien westlicher Touristen geeignet. Einzig die Moschee glänzte golden, ein bekannter Anblick. Um 12h war die Tour fertig und wir fuhren zu unseren Unterkünften zurück. Ich ging anschliessend allein durch das Chinesenviertel zu einem Rondell, wo Katzen abgebildet sind. Kuching ist ja die Katzenstadt.
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Morgen fliegen wir weiter Richtung Bali. Hoffen wir dass es dort nicht so feuchtheiss ist.
Gestern ging es nun zum Bako – Nationalpark, dem ältesten Nationalpark Borneos. Wir hofften natürlich nun einmal Nasenaffen zu sehen. Relativ spät, um 8h fuhren wir beim Hotel weg zu einem kleinen Hafen, wo die Boote zur Fahrt zum Nationalpark bereit standen. Wohl ist der Park mit dem Festland verbunden, es führt jedoch keine Strasse dorthin. So fuhren wir erst auf Süsswasser und später auf Salzwasser zum Park, wo man bei der Registrierung zu verschiedenen Wanderungen aufbrechen kann. Es war sonnig und warm. Verschiedene Personen mit verschiedensten Schuhwerk mühte sich über die Pfade, welche stellenweise durchaus das Niveau eines Schweizer Hüttenweg haben (T3). Erst stiegen wir über einen Hügel zu einer Bucht, ausser einigen Makaken sahen wir keine weiteren Affen. Zurück zum Camp, wo wir Wildschweine fanden. Wir tranken noch etas Kühles und Ralph verschwand für eine Weile. Dann kam er zurück und führte uns etwas abseits ins Gelände, wo wir einen „Flying Daemon“, einen Flughund sahen, gut getarnt in den Bäumen. Ralph erklärte uns, dass er gelegentlich als Ranger im Bako – Park arbeite und dass er ungefähr die Stellen kenne, wo man Tiere sehen kann. In der Tat, diesen Flughund entging den anderen Touristen. Wir marschierten anschliessend zu einer Picknick – Stelle im Sumpfgebiet, wo wir unseren Lunch assen. Da es heiss war Sugi etwas müde war, beschloss sie auf der Plattform zu warten, indess Frank und ich einen steileren Aufstieg zu einem Aussichtspunkt erklommen. Wir verfolgten den Wanderweg noch ca. 10 Minuten weiter, bis wir plötzlich auf gut 100 Meter Distanz eine Gruppe von Nasenaffen in den Baumkronen sahen. Die Tiere wanderten von Baum zu Baum, am Schluss kam das grosse Männchen, welches gar eine Siesta einlegte, den Rücken zu uns. Wir versuchten Bilder zu machen so gut es ging, anschliessend gingen wir zu Sugi zurück, welche kurz geschlafen hatte. Wir verliessen nun den Nationalpark, das Boot wartete am Sandstrand. Ohne Schuhe auszuziehen ging nichts. Auf der Rückfahrt gab es einige Bootsrennen, jeder wollte seine Passagiere an der besten Stelle im Hafen aussteigen lassen. Da wir nur zu viert im Boot sassen, waren wir im Vorteil und gewannen das Rennen.
Zurück im Hotel gingen wir noch in die Shoppingmall, da wir Früchte suchten. Die Shoppingmall ist mit dem Hotel verbunden, es gibt auch viele Verkaufsstände dort, wo man Essen kaufen kann. Wir irrten recht lange umher, bis wir einen Supermark mit Früchten fanden, ist die Mall doch fünfstöckig und hat die Fläche des Glattcenters. Den Rückweg nahmen wir durch die Innenstadt zum Hoteleingang, viel einfacher wie überall die Rolltreppen in der Mall zu suchen.