2023 09.20. – 24. Asienreise 2023

Kuching – Kampo Monkos – Kuchin

Am Samstag, den 23. 09. wurden wir von unserem Führer Ralph um 8h im Hotel abgeholt. Ralph ist ein Bintulu und wuchs Serian auf. Seine Vorfahren gingen noch auf Menschenjagt, er bevorzuge nun aber andere Speisen. Erst gaben wir unser grosses Gepäck im Gepäckaufbewahrungsraum ins Depot, bevor wir Kuching veliessen um zur Orang Utan – Auswilderungstation Semenggoh zu fahren. Schon auf dem Weg dorthin bemerkte Ralph, dass wir zur schlechtesten Jahreszeit gekommen sind und wir möglicherweise keine Tiere sehen würden. Der Wald sei momentan voller Früchte und die Orang Utans verspeisten lieber Durians wie die Bananen der Wildhüter. So war es denn auch, wir warteten mit anderen Personen vergeblich auf die Tiere, nach einer halben Stunde hatten wir die Stelle zu verlassen.

Anschliessend ging es nach Serian, wo wir den Markt besichtigten. Auf dem Fischmarkt gab es viele Welse zu kaufen, alle noch quicklebendig. Ralph hatte viele Bekannte dort, er grüsste in alle Ecken. Wir kauften noch eine Menge Süssigkeiten als Geschenk an die Bewohner des Langhauses in Kampung Mongkos. Kampung Mongkos ist ein kleines Dorf an der Malayisch/ Indonesischen Ecke, wo ein traditionelles Langhaus noch Gäste aufnimmt. Einquartiert waren wir im „Hotel“ neben dem Langhaus, was den Vorteil hatte, dass eine einfache Dousche zur Verfügung stand. Als wir am Ort eintrafen, war noch eine deutsche Gruppe anwesend, welche die Nacht zuvor auf Matratzen im Korridor des Langhauses verbracht hatte. Wir bezogen unser Zimmer und wurden das erste Mal verpflegt. Der Chef des Dorfes, ein älterer Mann kam uns zu begrüssen. Anschliessend machten wir einen kleinen Spaziergang Richtung Malayisch/ Indonesische Grenze, wobei wir nicht ganz so weit gingen, da die Strasse etwas sehr feucht war. Vor einer grösseren Pfütze quer über den ganzen Weg kehrten wir um, hatten keine Lust zu Schwimmen. Die ganze Zeit kamen uns Motorräder entgegen, wir vernahmen dass gewisse Güter in Malaysia billiger sind wie in Indonesien. Aber es waren auch einige Feldarbeiter, welche mit Körben voll Durian zurück ins Dorf gingen. Mit einem dieser Bauern kamen wir zu einem längeren Gespräch, es war erstaundlich, wie viel er über Europa und die Schweiz wusste.

Nach dem Nachtessen wurden wir ins Langhaus eingeladen, wo uns ein Begrüssungstanz vorgeführt wurde. Nach einer Zeit musste auch ich mittanzen, vieleicht findet Ihr einmal diese Lachnummer irgendwo im Internet, wurde fleissig von schadenfreudigem Publikum gefilmt. Darnach wurden die Süssigkeiten an die Dorfkinder verteilt, eines der kleinen Mädchen kam vorsichtshalber schon mit einer Plastictüte zum Treffen. Die andern Kinder gebrauchten ihr T – Shirt wie eine Schürze und eilten auf flinken Beinchen an uns vorbei Richtung Heimat. Anschliessend kam das Dorfoberhaupt zu uns ins „Hotel“ und wir tranken noch etwas Reiswein zusammen. Er erklärte uns, wie er sein Dorf den Touristen schmackhaft machen will, indem er das „Hotel“ Schritt für Schritt renoviere mit einheimischen Holz. Die Corona – Zeit hat ihnen offenbar vor Augen geführt, was sie am Tourismus verdienen könnten. Wohl hat jede Familie ein Stück Land, welches bewirtschaftet wird, doch das Einkommen ist gering. Am Besten rentieren die Oelpalmen, Kautschuk lohne sich gar nicht mehr. Ja, leben will jeder, auch ein besseres Leben wünschen sich naturgemäss alle.

Am Morgen frühstückten wir erst und warteten auf das Dorfoberhaupt, welches erst noch in der Kirche war. Anschliessend fuhren wir zu seinem Grundstück, wo er Pfeffer, Oelpalmen, Kautschuk und Durian anpflanzte. Der geplante Ausflug zu einem Wasserfall wie auch Kochen im Felde fiel aus, da der Wasserfall zu wenig Wasser hätte und Sugi schlecht den Weg gehen könnte. Wir hatten ein längeres Gespräch mit Ralph und dem Dorfoberhaupt, welche uns erklärten, warum sie in Oelpalmen investieren und weshalb gewisse landwirtschaftliche Produkte nicht mehr rentieren. Interessant, sie hatten die gleichen Argumente wie Walliser Bergbauern. Wir Uesserschwiizer verstehen ja auch deren Argumente nicht immer.

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Anschliessend fuhren wir nach Kuching zurück, wo uns Ralph in ein chinesisches Restaurant führte, wo das Mittagessen eingenommen wurde. Im Hotel bekamen wir wieder das gleiche Zimmer wie vor zwei Tagen. Morgen geht es mit Ralph in den Bako – Nationalpark. Er versprach uns einen tierreichen Weg zu gehen, welcher für Sugi kein Problem sei. Auf alle Fälle sollten wir Affen sehen. Bin gespannt, allerdings beginnt nun meine Kamera zu spucken, sie startet schlecht und zoomt oft nicht richtig. Zum Glück bin ich mit einem zweiten Gehäuse unterwegs

Einführung

Bereits 2020 planten wir eine Reise nach Korea, Sugi wollte noch einmal den Herbst im Sorak – Gebirge sehen.Schon damals planten wir noch einige zusätzliche Länder zu besuchen, wird es doch aus Altersgründen wohl unsere letzte lange Reise sein. Doch an Stelle der Flugbillete kam Corona mit den Einschränkungen, ja wir älteren Leute hatten sogar praktisch Hausarrest.

Nun, 3 Jahre später möchten wir das Projekt doch noch durchführen. Unser Reiseplan wurde nochmals geändert, an Stelle von Myanmar besuchen wir nun Borneo. Auch die Reihenfolge der Destinationen wurde etwas verschoben, so hoffen wir dem Monsum etwas zu entgehen und zur rechten Zeit im Sorak – Gebirge zu sein. Die Reise hat fünf unterschiedliche Teile.

Teil eins: Borneo

Für mich der unbekannteste Teil dieser Reise, hatte ich mich früher nie speziell für diese Insel interessiert. Wohl las ich in meiner Jugendzeit Abenteuergeschichten mit Erlebnissen bei den Kopfjägern, den Dajaks, doch meine späteren Interessensgebiete lagen mehr in Afrika und Amerika. Ich hatte schon auch gelesen dass zur gleichen Zeit wie Charles Darwin ein anderer englischer Naturforscher (Alfred Russel) in den Wäldern von Malaysia und Indonesien zu vergleichbaren Ergebnissen zur Evolutionstheorie gekommen sei. Ja, Darwin sei geradezu gedrängt worden, seine Ergebnisse vor Russel zu publizieren. Wie zwei Forscher gleichzeitig in den doch so unterschiedlichen Gebieten zu denselben Resultaten gekommen waren, erstaunte mich wohl etwas. Doch ich nahm einfach Kentniss davon. Durch meinen Aufenthalt in Südamerika befasste ich mich mehr mit Darwin und seiner interessanten Reise. Auf den Galapagos wird das Leben ja immer wieder umgekrempelt, nicht vergebens beschrieb ein spanischer Bischof im Jahr 1535 die vulkanischen Inseln so, als ob es Steine geregnet hätte. Wohl gibt es auf Galapagos auch bewaldete Gebiete, doch erdgeschichtlich alt sind diese Wälder nicht. Im Gegensatz zu Malaysia und Indonesien, wo sich die erdgeschichtlich ältesten Urwälder befinden, viel älter wie am Amazonas oder im Kongo. Es gibt wohl kaum gegensätzlichere Landschaften wie das grüne Malaysia und den oft steinigen Galapagos. Nachdem ich nun Russels Buch „Der Malayische Archipel. Die Heimat des Orang – Utan und des Paradiesvogels“ gelesen habe, glaube ich nicht dass Konkurrenz zwischen beiden Forschern herrschte, im Gegenteil. Aber Russel hat einige interessante Beobachtungen gemacht, so dass ich wirklich auf meinen Besuch auf Borneo wie auch Bali gespannt bin.

Auf Borneo sind wir eine woche in der Gegend von Kuchin, der Katzenstadt. Auf Borneo sind vorwiegend Naturerlebnisse angesagt.

Teil zwei: Bali

Bali, die Insel der Götter und Dämonen, der Reisfelder und Tempel. Hier kommt zur Natur auch die hinduistische, farbenprächtige Kultur, mit welcher ich erst selten in Kontakt war. Neuland für mich und ich freue mich darauf. Wir werden eine Rundreise über die Insel machen und verschiedene „Musts“ besuchen.

Teil drei: Korea

Ursprünglich wollten wir uns auf Seoul und Sorak san konzentrieren, auch wurde angedacht, dass eine Nichte, wohnhaft in Los Angeles aus den USA anreist und mit uns etwas in einem Mietauto herumfährt. Selbst kann ich die koreanischen Schriftzeichen nicht lesen und hätte wohl Mühe, die richtige Ausfahrt zu finden. Nun wurde eine Rundtour eines Reiseanbieters in den USA gebucht, wobei wir auch den Süden um Pusan besuchen werden. Einige Sehenswürdigkeiten hatte ich 1976 schon einmal besucht, anderes ist neu. Freue mich darauf.

Teil vier : Taiwan

Sugi wünschte schon früher einmal Taiwan zu besuchen, in Festland – China waren wir schon einmal zusammen. Selbst war ich früher auf einer Geschäftsreise einmal auf Taiwan und fand es origineller wie Festlandchina, welches ich beruflich auch mehrmals besuchen konnte. In China wurden ja viele Kulturgüter während der Kulturrevolution zerstört, wohl teilweise wieder etwas restauriert, doch das moderne Festlandchina könnte genau so irgendwo in den USA stehen. In Taiwan gab es damals noch die alten Tempelchen mit den geschwungenen Dächern wie auch die Gänseherden auf den Feldern. Nun möchten wir sehen, wie das heutige Taiwan sich präsentiert.

Teil 5: Singapur

Für Sugi Neuland, ich war früher einmal beruflich dort. Noch erinnere ich mich gut der hohen Luftfeuchtigkeit, vergleichbar mit Buenos Aires im Hochsommer. Hoffe dass wir einmal den Zoo in der Nacht besuchen können. Auch treffen wir uns mit einem ehemaligen Arbeitskollegen, mit welchem ich gelegentlich in Kontakt stehe.

Schon bald geht es los, wir fliegen über Singapor nach Kuchin auf Borneo. Ein langer Tag steht bevor.

Nun sind wir gestartet. Mit einen vollen Flugzeug der Singapore Airlines flogen wir nach Singapore, wo wir morgens vor 6h ankamen. In der Nacht hatten wir wenig geschlafen. Wir beschlossen, das bewaldete Tal beim Flughafen zu besuchen. Dazu mussten wir den Passagierbereich des Flughafens verlassen und in den Stadtbezirk von Singapore gehen, obschon dieser Wald sich in einer Halle am Flughafen zwischen zwei Terminals befand. Das Waldstück war künstlich angelegt, es hatte wunderschöne Orchideen. Doch kein Insekt flog dort umher, die einzigen Tiere waren Tiger und Saurier aus Kunststoff. Vermutlich sind auch die Regenwürmer aus Plastic, sofern es welche gibt. In der Mitte der Halle fliesst gelegentlich ein künstlicher Wasserfall, wir warteten 1 1/2 Stunden darauf, da unterschiedliche Zeiten angegeben worden sind. Viele Besucher waren mit ihrem Fluggepäck anwesend, wir hatten unser Gepäck in einem Depot hinterlegt. Nach dem Wasserfall holten wir unser Gepäck und gingen zum Terminal, ab welchem unser Flug nach Kuchin starten sollte. Doch im Verlaufe des Nachmittags bekamen wir zwei Mal ein anderes Gate in verschiedenen Terminals gemeldet, von wo unser Flug weitergehen sollte. Zum Glück hatten wir genügend Zeit, so dass wir trotz unserer Müdigkeit rechtzeitig am richtigen Gate ankamen. Durch die mehrfache Umdisponierung fanden wir auch den Schmetterlingsgarten auf dem Flughafen, welchen wir im Vorbeigehen auch noch besichtigen konnten. Abends flogen wir nochmals in einem pumpenvollen Flugzeug nach Kuchin, wo wir erwartet wurden. Nach dem Einchecken im Waterfront Hotel suchten wir erst ein Restaurant, wo wir etwas zu Essen hofften. Doch es war schon 21h und alle Imbissstuben schlossen. Zum Glück empfahl uns ein Hotelangestellter eine Strasse in der Nähe zu besuchen, wo es viele Strassenhändler gab, welche irgendwelche Spezialitäten feilboten. Aber ich besass keine Ringits (Malayisches Geld) Zum Glück hatte ich noch einen Schein in Singapore Dollars, mit welchem wir 4 verschiedene Spiesse mit frittieren Fisch erwarben. Essen konnten wir unsere Mahlzeit in einem chinesischen Theater, wo es momentan keineAufführungen gibt und deshalb als Strassenrestaurant benutzt wird.

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Am Morgen um 8h starteten wir zu einem Spaziergang durch Kuchin mit unserer Stadtführerin Doris. Doris ist chinesischer Herkunft. Erst mussten wir einen Gürtel für mich kaufen, da wir keinen mitgenommen hatten. Dann besichtigten wir die Stadtteile am Sawarak – Fluss zu Fuss und fuhren auch über den Fluss zum Fort Margerita. Anschliessend wechselte ich auch einige SFr. in Ringits. Gar nicht einfach, hier in Kuchin eine Bank für Geldwechsel zu finden. Als wir noch einige Aepfel kauften, merkte ich dass hier das selbe Prinzip wie in Südamerika herrscht. Erst galt der Preis für drei Aepfel, doch als ich meinen Geldbeutel herausnahm und die Verkäuferin des „viele“ Geld sah, kostete auf einmal ein Apfel soviel wie sie vorher für drei Aepfel angegeben hatte. Aber Kuchin gefällt mir. Nachmittags sind wir noch zum Orchideen – Garten auf der anderen Seite des Flusses. Zum Glück haben wir keinen Regen

August 2023 Greina mit Mouna

Vor einem Jahr fand meine letzte offizielle Tour für „Der Berg ruft“ von Procap statt. Es ging zur Greina – Hochebene und es hatte mehr Interessenten wie mitkommen konnten. So war es eine Enttäuschung für Mouna dass sie zu Hause bleiben musste. Eine Bekannte organisierte darauf für Mouna eine Spezialtour für dieses Jahr, es sollten vorwiegend Helfer der Tour „Dents du Midi“ mitkommen, wo Mouna ja alle Kosten selbst getragen hatte. Es war als Dankeschön gedacht, diesmal bezahlte jeder Teilnehmer seine Kosten selbst. Wir waren total 11 Personen, Mouna und 10 Helfer.

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Am 5. August kurz vor Mittag versammelten wir uns auf der Alpe Garzott und nahmen den Aufstieg zur Capanna Motterascio in Angriff. Das Nachtgepäck wie auch Mounas Tagesrollstuhl konnten wir gegen eine Gebühr zur Hütte transportieren lassen. Es war eine ausserordentlich gute Mannschaft, wir gingen den steilen Hüttenweg praktisch in normaler Wegzeit und trieben andere Bergwanderer vor uns her. Es waren zwei junge Männer (ca. 25 – 28 Jahre alt), welche noch weiter zur Terrihütte gehen mussten. Regen auf späteren Abend war angesagt, doch wir kamen früher zur Hütte.

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Am 6. August fuhren wir am Morgen erst nach Crap la Crusch. Dort befindet sich die Kantonsgrenze Tessin/ Graubünden, gleichzeitig ist es die Wasserscheide. Ein Hügelchen von ca. 50 cm Höhe entscheidet, ob das Wasser über den Rhein zur Nordsee oder aber über den Ticino ins Mittelmeer fliesst.

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Weiter zum Greinapass und von da zur Capanna Scaletta. Dort stärkten wir uns, um über den Greinapass zurück zum Steinbogen zu gehen. Mouna war recht erstaunt ob der seltsamen Landschaft, sie frug uns ob das alles echt und naturgewollt sei, sie wähnte sich fast wie im Film „Krieg der Sterne“. Vom Steinbogen fuhren wir quer über das Gelände zum Pfad, welcher links der Greinaebene Richtung Terri – Hütte führte. Ueber Crap la Crusch ging es zur Capanna Motterascio zurück.

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Nachts gab es heftigen Wind. Als wir morgens aufwachten, lag etwas Schnee vor der Hütte. Die Hüttenwartin informierte uns beim Frühstück, dass das Gepäck möglichst rasch ins Tal spediert werden sollte, da gemäss Wetterprognose starker Wind angesagt sei. Dann kann die Seilbahn nicht mehr fahren. Wir beeilten uns und stiegen auch zügig über den feuchten und glitschigen Hüttenweg ab.

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Das Wetter besserte sich zusehens, wir konnten noch trocken bis zum Tunnel Nähe Staudamm marschieren. Nach einem kleinen Abschiedstrunk im Restaurant beim Staudamm verabschiedeten sich alle Leute, um möglichst schnell nach Hause zu kommen. Auf der Autobahn Richtung Norden war ein Stau mit Wartezeit von 1 1/2h angesagt. Wir fuhren über den Lukmanier- und Oberalppass und bewunderten den Stau beim Gotthard – Nordportal bis auf Höhe Amsteg.