2025 09.27. Billings

Gestern beendeten wir unseren Aufenthalt in Kanada und flogen in die USA. Da ich mit all unserem Gepäck nicht wusste, wie ich uns per Internet einloggen sollten, beschlossen wir möglichst früh zum Flughafen zu fahren. Das Abenteuer Kanada – Alaska wurde so beendet wie es begonnen hatte, recht unspetakulär. Wir konnten unser Gepäck aufgeben und durch die amerikanische Visakontrolle gehen wie beim Schweizer Zoll. Unser Flug führte von Vancouver über Denver nach Billings. Auf dem Flug nach Denver flogen wir über das Grand Teton – Gebirge, deutlich waren auch der Yellowstone Lake sowie der Jackson Lake zu erkennen.

Um 19h 30 stiegen wir in Billings aus dem Flieger. Das Gepäck kam mit etwas Verspätung, aber wir hatten schnell all unser Stücke beieinander und gingen unser Mietauto abzuholen. Kurz vor 21h starteten wir beim Flughafen Billings, um die mit 20 Minuten angegebenen Fahrzeit zum Hotel zu fahren. Stadtplan oder Karte gab es nicht. Navi im Auto funktionierte nicht. Es war schon stockdunkel, aber ich hatte ja zu Hause vorgesort und die Route mit allen Abzweigungen auf ein Blatt Papier geschrieben. Ist doch kein Problem für einen bergewohnten Menschen. Doch erstens kommt es anders, zweitens alls man denkt. Irgenwo bei einem Kreisel bin ich vermutlich zu früh abgebogen. Nun folgte eine nächtliche Stadtbesichtigung bei sparsamer Beleuchtung, vorbei an gesperrten Strassen und Baustellen. Hätte nie gedacht, dass Billings so gross ist. In der Not fuhr ich zu einer Tankstelle und bat um Orientierungshilfe. Der bärenstarke Typ war wohl sehr hilfsbereit, hatte jedoch selbst keine Ahnung wo sich die Strasse mit unserem Hotel befindet, noch dass es sie überhaupt gibt. Er gab mir den Ratschlag, einer bestimmten Strasse ins Zentrum zu folgen. Doch auch diese Strasse entpuppte sich als eine Baustelle, wo die Umfahrungen irgendwo hinführten. Als wir einen beleuchteten McDonalds entdecken, steuerten wir dorthin. Alles junges Personal, doch von unserer Strasse hatte sie noch nie gehört. Da kam eine junge Dame auf die Idee, doch im Google Maps nachzusehen, wo es ein Programm für nicht kartenkundige Autofahrer gibt. Nun übernahm Sugi die Führung, ich folgte ihren Angaben. Doch jetzt kamen die Probleme mit den Distanzen in Fuss und Meilen. So steuerte ich fast im Blindflug durch die Nacht und hatte grosse Mühe, Tante Elises Anweisungen richtig zu interpretieren. Selber auf den Display des Handy zu sehen kam in Folge der Dunkelheit nicht in Frage. Eine Strasse steuerten wir mindesten drei Mal an, bis wir im Dunkeln die richtige Abzweigung fanden. Endlich, nach 23h erreichten wir unsere Unterkunft, wo das Gepäck noch in den 2. Stock gebracht werden musste. Totmüde gingen wir schlafen.

Unser Hotel, das C’mon Inn ist eine etwas verstaubte Version der alten Hotels von Las Vegas im Kleinstformat. Künstlicher Wasserfall, künstlicher Bach mit Kois, künstliche Blumen welche schon länger keinen Staubbesen mehr gesehen hatten, alles im Innenhof unter Dach. Betrieben wird es von jungen Leuten, . Als ich heute um einen Stadtplan ersuchte, wurde ich mit grossen Augen angesehen. Ja, gibt es sowas noch? Haben Sie kein Handy? Auch das Frühstücksbuffet entspricht den üblichen Motelketten, welche ich vor der Jahrtausendwende in den USA öfters besuchte. Sugi war etwas entäuscht, für mich war es ein Willkommen zurück in den USA.

Am Morgen versuchte ich die Fahrt zum Flughafen ohne Navi zu finden und es gelang mir bei Tageslicht. Der Flughafen liegt auf einer Hochebene, die Stadt unterhalb eines Geländeabbruchs, des sogenannten Rims. Entlang der Abbruchkante führt zur Autostrasse ein Wanderweg, welcher auch mit Fahrrädern befahren werden kann. Wir fuhren erst mit dem Auto eine Strecke des Rims entlang, bevor wir ausstiegen und etwas spazierten. War schön. Doch zurück fand ich den Weg zum Hotel nicht mehr und benötigte erneut die Hilfe der Tante Elise. Ja, die letzten 100 Meter hatte ich gar bei Tageslicht Mühe, das Hotel zu finden. Dummerweise öffnete Sugi eines der Seitenfenster am Auto einen Spalt weit, so dass ich Elise nicht mehr klar verstand. Leider liess sich das Fenster nicht mehr schliessen.

Heute abend kommt Sohn Christoph. Wir freuen uns darauf. Christoph wird uns weiter begleiten.

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