Alaska hatte uns wirklich mit trüben Wetter empfangen. Es ist neblig und leichter Regen fällt. Nun fahren wir wieder zwischen den Inseln und alle halten Ausschau nach Walen. Wohl sieht man ab und zu Tiere ihre Fontainen blasen, aber alles in grösserer Distanz. Die Tiere sind auch nur für Sekunden sichtbar. Einmal gelang es mir eine Flosse zu fotografieren, doch dies ist auch alles. Mit dem stärkeren Teleobjektiv ist das Suchen noch schwieriger, da der Bildausschnitt kleiner und das Meer gross ist. Wir sind anschliessend auf Deck 3, dem Promenadedeck hinunter gefahren, wo die Passagiere wie Hamster im Hamsterrad ihre Runden um das Schiff drehen. Dort befinden sich die Aussenkabinen mit Fenstern, nur sollte man die ganze Zeit die Vorhänge geschlossen haben, damit nicht jedermann in die Kabine schauen kann.

Am frühen Nachmittag kamen wir in Juneau an, der Hauptstadt des Bundesstaates Alaska. Juneau ist keine grosse Stadt, betreffend Anzahl Häuser ein mittlelgrosses Dorf in Mitteleuropa. Aber mehr Schmuckläden wie an der Zürcher Bahnhofstrasse. Schätze dass jedes dritte Haus einen Schuckladen hatte, zumindest was das Hafenviertel betraf. Wir waren auch nur das dritte Kreuzfahrtsschiff, welches in diesem kleinen Hafen anlegte. Juneau wäre gut zu Fuss erkundbar gewesen, wenn nicht der Dauerregen gewesen wäre. Die Gegend kam mir vor wie im Urnerland, wenn der Nebel die höheren Berge abdeckt und die Bäche aus dem Nichts talwärts fliessen.

Wir hatten einen Ausflug zum Mendenhall Gletscher sowie Juneau Tram gebucht. Das Juneau Tram ist eine Seilbahn, welches vom Hafen auf den Mount Roberts führt. Die geschätzte Höhendifferenz mögen 200 Meter betragen. Doch als die Tour gestartet wurde, wurden wir informiert, dass das Juneau Tram geschlossen sei. Unser Ausflug ging also nur zum Gletscher ohne weiteren Zusatz. Es werde eine entsprechende Preisreduktion geben. Also fuhren wir im zunehmenden Dauerregen Richtung Mendenhall Gletscher, wo wir beim Besucherzentrum ausstiegen. Wohl gab es verschiedene Wanderwege, auf welchen man das Gebiet hätte erkunden können, doch bei diesem Regen hatten wir keine Lust dazu. Dafür sahen wir uns ein Video über das Gletschergebiet und den Tongas – Regenwald an. Auch der Mendenhall Gletscher ist stark am Schrumpfen, wie ältere Fotos belegten. Recht durchfeuchtet betraten wir wieder unser Schiff, wo wir mit heisser Schockolade empfangen wurden. Der Regen stoppte ca. 18h 30, als wir schon beim Abenessen waren. In der Nacht fahren wir dann weiter Richtung Skagway.
