Unsere Zeit in den kanadischen Rockys geht zu Ende. Am Morgen wurde der Bus wieder beladen. Ohne Frühstück fuhren wir auf der uns schon bekannten Strasse zum Kicking Horse – Pass, wo wir bei den berühmten Kehrtunnels wieder anhielten. Doch diesmal kam kein Zug, so dass wir nach kurzer Zeit weiter fuhren. Wir stoppten dafür weiter talwärts bei einer Naturbrücke, welche sich der Kicking Horse River gegraben hatte.

Der nächste Halt war bei einem Bergsteigerzentrum. In einem Ausstellungsraum war ein altes Hanfseil, ein klassischer Eispickel sowie genagelte Schuhe zu sehen. Erinnerungen an meine Jugendzeit. Vor dem Zentrum waren künstliche Bergziegen zu bewundern.

Bis Golden war uns die Strecke ja bekannt. In Golden gab es die Mittagsrast. Wir besuchten ein chinesisches Restaurant. Sehr zuvorkommend war die Gastgeberin nicht, der Ton war gewöhnungsbedürftig. Doch die Zeit war knapp, eine Stunde musste genügen. Dafür unterhielt uns eine Angestellte mit einem Staubsauger, sie reinigte den Boden während die Gäste beim Essen waren. Andere Länder, andere Sitten.

Im 19ten Jahrhundert wurde ja zur Erschliessung Kanadas eine Bahnlinie von Ost nach West geplant und erstellt. Besonders anspruchsvoll war ja die Strecke durch die Rocky Mountains. Von beiden Seiten wurde an der Strecke gearbeitet. Nun kamen wir zu der Stelle, wo der letzte (goldene) Nagel eingeschlagen wurde. Eine kleine Gedenkstätte steht dort, der „goldene“ Nagel ist noch immer am Bahngeleise markiert. Auch eine Tafel mit den Unterschriften der chinesischen Arbeiter, welche die Bahnlinie erstellten, gibt es zu sehen.


Das Gebirge wurde merklich niedriger und grüner. Doch gerade hier sah ich eine der weissen Bergziegen am Strassenrand stehen. Der Bus fuhr einfach weiter, keine Zeit anzuhalten. Der nächste und letzte Stopp gab es in einer Ortschaft, wo es ein berühmtes Speiseeis zu kaufen war. Es war Sonntag und zugleich Markttag. Wir deckten uns auf dem Gemüsemarkt mit Beeren und Äpfeln ein und dann stand auch ich in der langen Schlange für ein Eis. Vor mir standen zwei Familien aus der Gegend, welche ihren Kindern Eis kauften. Heute gab es wohl gut 20 verschiedene Aromen zu kaufen, wobei welche auch sehr fantasievoll tönten. So gab es eine Sorte, welche nach Kaugummi schmecken soll. Selbst versuchte ich Blaubeereneis und es schmeckte wirklich dank des vielen Rahms, welcher im Eis verarbeitet wurde, sehr gut. In Kamloops kamen wir bei bedeckten Himmel an.