Heute verliessen wir das Lobstick Inn, um nach Banff ins Rundelstone Lodge zu wechseln. Am Morgen früh, zu früh für das Frühstück, wurde unser Gepäck verladen und wir fuhren Richtung Banff, erst mals zum Columbia – Gletscher. Die Schweiz hat ja eine Eisenbahn um die Touristen beim Jungfraujoch auf das Eis zu bringen, die Kanadier liessen sich etwas anderes einfallen. Seit 1940 befahren sie den unteren Teil des Columbia – Gletschers mit Motorfahrzeugen.

Zu Beginn fuhren wir durch den abgebrannten Jasper Nationalpark, bis wir in Gebiete kamen, wo der Wald noch intakt ist. Wir überquerten die Grenze der Provinzen Alberta zu Britisch Columbia und kamen auf dem Parkplatz des Columbia – Icefields an. Natürlich waren wir nicht die Einzigen, der Overtourismus lässt grüssen. Zuerst werden die zahlungsfähigen Touristen auf einem Parkplatz gesammelt, um sie mit normalen Bussen zum Umsteigeort auf Spezialfahrzeuge zu führen. Mit diesen Spezialfahrzeugen fährt man über die Moräne hoch zum Gletscher und über das Eis zu einem Aufschwungs des Gletschers. Da war recht viel Betrieb. Es gab auch Gruppen, welche mit einem Führer die Gletscherzunge zu Fuss hochkamen, eine Wanderung von ca. 1 Stunde. Die Marschordnung in Einerreihe, ohne Abstand, ohne Seil betonte wie ungefährlich der Gletscher in diesem Bereich ist. Doch auch er schmilzt recht stark. Gletschertor hatte er keines, das Wasser floss über ein Kiesbett ab.


Weiter ging die Fahrt zum Bowsee. Auch da einige Leute. Der See ist recht malerisch, was auch eine Künstlerin mit ihrer Staffelei betonte. Sie malte nicht nur demonstrativ an ihren Bildern, sie verkaufte auch gleich vor Ort. Weit oben in den Bergen konnte man bewegliche weisse Flecken sehen, die berühmten Bergziegen. Zu weit für mein Tele mit 300 mm Brennweite.

Natürlich wurde unterwegs auch beim Lake Louise Halt gemacht, um den wohl berühmtesten See der Rocky Mountais und sein nicht minder berühmtes Hotel zu bestaunen. Sugi war nun recht hungrig, doch gerade hier gab es keinen der sonst üblichen Koffe -Shops oder Imbisständen. War sonst schon recht viel Volk anzutreffen, hier war Isletwald pur. Aber das Hotel mit seinem Park ist deutlich vom allgemeinen Bezirk abgetrennt, Betreten der Parkanlage nur mit Hotelzimmerschlüssel möglich. Eine Übernachtung an SFr. 300.- möglich. Die wenigen Hotelgäste, welche den Park vor dem Hotel genossen, müssen sich wie Zootiere gefühlt haben. Nach einer Stunde Aufenthalt fuhren wir weiter nach Banff.


Banff ist einiges grösser wie Jasper. Wir wurden im Bus durch die Hauptstrasse gefahren und auf die wichtigsten Hotels und Restaurants aufmerksam gemacht. Persönlich war mir Jasper sympatischer, kleiner, weniger Rummel. Das Hotel Rundelstone liegt etwas abseits, dafür gibt es einen öffentlichen Bus in die Stadt. In Jasper hatten wir zu Fuss zu gehen. Nur schon das zeigt die Grössedifferenz beider touristischer Orte, welche sich beide aus Bahnstationen entwickelt haben.