Endlich wieder Zeit für eine kleine Wanderung. In Folge Schneefall auf die frisch belaubten Bäume sind die Schäden im Wallis offenbar gross, viele Berg- und Wanderwege sind momentan gesperrt. So konnten wir nicht zum Dipdam gehen, welcher um diese Zeit am untersten Teil der Lötschberg Südrampe blüht. Wir beschlossen deshalb, von Asp am Bözberg über die Wasserflue zum Orchideen – Lehrpfad in Erlinsbach zu wandern.

Das Pflanzenschutzgebiet Hinterreben oberhalb Asp bot uns zahlreichen Ohnsporn, aber auch die Helmorchis, das schwärzliche Knabenkraut, erste Spitzorchis und gar der seltene violette Dingel waren zu sehen. Wir waren positiv überrascht, gleichzeitig die einzigen Personen im ganzen Gebiet. Üblicherweise besuchen wir dieses Gebiet früher im Jahr, wenn zahlreich die gemeine Küchenschelle blüht.


Weiter ging es zum Benkerjoch und über den Seppelweg hoch Richtung Wasserflue. Die Aussicht von der Wasserflue war grossartig, leider versteckten sich die Alpen in einer Wolkendecke, man sah nur noch den Gipfel des Finsteraarhorns knapp aus den Wolken ragen.

Nach der Mittagsrast suchten wir den kürzesten Abstieg von der Wasserflue Richtung Orchideen – Lehrpfad bei Erlinsbach. Dabei stiegen wir von der Eggmatt auf nicht markierten Pfaden durch den Wald direkt Richtung Erlinsbach ab, wo wir punktgenau beim Landwirtschaftsbetrieb Nähe Orchideen – Lehrpfad ankamen. Waren wir in Asp allein im Pflanzenschutzgebiet, trafen wir immerhin schon drei (3) Personen auf der Wasserflue. Das änderte nun beim Orchideen – Lehrpfad. Mehrere Einzelpersonen und eine grössere Gruppe befanden sich im Hang, wo die Blumen blühen. Natürlich mit Fotoapparaten oder zumindest mit Handy. Die Trampelpfade dürfen ja nicht verlassen werden, so musste man immer achten, welche Abzweigung nimmt man, damit man selbst möglich ungestört im Gebiet unterwegs ist. In diesem sonnigen Hang waren die Helmorchis schon fast alle verblüht, die Pyramidenorchis noch nicht am Aufblühen. Doch wir sahen auch frisch blühende Bocks – Riemenzungen, eine Fliegenorchis, eine Spinnenorchis, eine Bienenragwurz und eine Hummelragwurz. Sicher wäre noch mehr zu sehen gewesen, doch für uns waren zu viele Personen im Gebiet. So suchten wir den kürzesten Weg zur nächsten Postautohaltestelle und fuhren nach Hause zurück.
