Endlich wieder eine kleine Wanderung geplant, diesmal mit den beiden Ruedis aus dem Bernbiet. Wir beschlossen den Bözberg im Aargauer Jura zu besuchen, die kleine Spinnenragwurz blüht dort. Eine grössere Wanderung kommt mit Grossvater Nr. 2 nicht mehr in Frage, hat er doch Knieprobleme. Grossvater Nr. 2 aus dem Grunde, da wir beide die gleiche Enkeltochter haben. Gemeinsam fuhren wir von Brugg mit dem Postauto hoch nach Linn, wo die alte Linde steht. Beide Berner staunten nicht schlecht ob des grossen, mehrere hundert Jahre alten Baumes.

Von Linn wanderten wir Richtung Effingen, wo wir beim Hundruggen die ersten Kleinen Spinnenragwurz fanden. Beide Ruedis sahen das Blümchen zum ersten Mal und waren eifrig mit Fotografieren beschäftigt. Selbst musste ich nicht bei den ersten Pflanzen länger verweilen und fand noch blühendes Männliches Knabenkraut etwas entfernt von den Spinnenragwurz. Grossvater Nr. 2 hatte grosse Probleme mit der Fokusierung des Fotoapparates, ihm gelangen wenige gute Aufnahmen in gewünschter Schärfentiefe. Er versuchte verschiedene Messmethoden, doch nichts befriedigte ihn. Etwas verärgert und entäuscht folgte er uns auf dem Weiterweg Richtung Effingen und wünschte dringenst eine Mittagspause, doch wir fanden keinen angenehmen Rastplatz. Wohl sahen wir viele Rosetten anderer Orchideen am Wegrand, so auch einige Bocksriemenzungen, doch deren Blütenzeit kommt ja erst. In Effringen fanden wir Nähe des Schulhauses endlich Bänkchen, wo wir sitzen und etwas essen konnten.

Von Effingen wanderten wir hoch zum Naturschutzgebiet „Hesseberg“, dort gab es wieder im Überfluss Blumen zu Fotografieren. Beide Ruedis waren begeistert, blühten dort doch die Kleine Spinnenragwurz, die ersten Helmorchis wie auch das Langblättrige Waldvögelein aus der Familie der Schweizer Orchideen. Dazu die Nacktstänglige Kugelblume, welche leider wenig Beachtung fand, obschon auch eine botanische Rarität. Leider setzten sich die Fokusierungsprobleme bei Grossvater Nr. 2 fort, so dass er gar nicht mehr das dritte Schutzgebiet besuchen mochte. So wanderten wir nach Bözen, wo wir auf das nächste Postauto Richtung Brugg warteten. Vieleicht nächstes Jahr wieder.
