2025 04.08. Brügge

Heute morgen fuhren wir von Gent nach Brügge, wo wir erst einen Stadtrundgang unternahmen. Unser Bus hielt abseits der Stadt in einem Park, wo uns der Stadtführer erwartete. Wie Gent wurde auch Brügge durch Handel reich, genauso hat es Wasserkanäle, welche durch die Stadt fliessen. Auch in Brügge gibt es zahlreiche Touristen. Hier soll sich auch das Grab Karl des Kühnen befinden, welcher sich ja im Mittelalter in drei Schlachten mit den alten Eidgenossen herumprügelte. Mühsam brachten wir neuzeitlichen Eidgenossen noch den Spruch zusammen, welchen einige von uns in der Schule lernten: „Karl der Kühne verlohr bei Murten das Gut, bei Grandson den Mut und bei Nancy das Blut“. Ja, die Kriegsbeute der Berner bei Murten brachte ihnen einigen Wohlstand, doch Brügge kann sich trotz dieses Aderlasses immer noch sehen lassen. Vom Aufbau her gleicht Brügge ja Gent, nur noch etwas protziger.

Der zweithöchste Backsteinturm steht in Brügge. Nur die Spitze wurde aus Sandstein oben augesetzt, zu zeigen dass man auch den teureren Sandstein vermag. Der höchste Backsteinturm steht ja in Deutschland, solange die Araber das nicht spitzkriegen. In Dubai wie auch Saudiarabien kopieren sie ja berühmte Gebäude immer in einem etwas grösseren Masstab wie das Original. So steht ja zum Beispiel das Bellagio aus Las Vegas inklusive Wasserspiel etwas vergrössert auch in Dubai.

Brügge ist ja auch eine Schwanenstadt. Es soll immer eine bestimmte Anzahl dieser Vögel in Brügge geben, ansonsten es der Stadt schlecht gehen werde. Als vor wenigen Jahren die Vogelgrippe die Anzahl der Schwäne stark reduzierte, wurden schnell einige Vögel von ausserhalb eingekauft. Bei den Schwänen musste ich an den Schwanenritter Lohnegrin denken. Teile der Handlungen der Niebelungensage wie auch die Geschichten von Parzival und Lohnegrin sollen ja in dieser Gegend stattgefunden haben. Wir besichtigten auch eine Kapelle, in welcher eine Blutreliquie Jesus aufgewahrt worden sei. Der heilige Gral (Parzival) lässt grüssen. Doch die Reliquie liess sich nicht nachweisen. Sicher ist nur dass die Ritter aus der Gegend von Brügge nicht arm waren, sie konnten bei den Kreuzzügen Reliquien kaufen.

Nach der Stadtführung wurde noch eine Bootstour durch die Kanäle der Stadt durchgeführt. Es gibt nur eine bestimmte Anzahl Schiffe, welche die Erlaubniss haben in diesen Kanälen fahren zu dürfen. Auch haben nur 4 bestimmte Familien das Recht, den Schiffsbetrieb zu betreiben. Ein wahrer Goldesel für diese Familien.

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