Kurzfristig war gutes Wetter angesagt, aber schon bald soll es wieder regnerisch und kühler werden. Also beschlossen wir eine kleine Wanderung zu unternehmen. Beim letzten Ausflug mit den Naturfotografen Schweiz wurde eine Wanderung zu den Lichtblumen bei Les Follateres gerühmt, so beschlossen wir einmal diesen Weg zu besuchen. Wohl war uns bewusst, dass die Lichtblumen vermutlich auf dem sonnigen Hang im Unterwallis schon verblüht sein könnten, aber ich hatte in früheren Jahren zu dieser Jahreszeit im Abstieg von Alesse nach Branson schon welche gesehen. Zudem sind Les Follateres immer für eine Überraschung gut.

Der Zug von Zürich nach Visp war ausserordentlich gut belegt, viele Skifahrer wollten die frühlingshaften Schneeverhältnisse bei sonnigen Wetter nochmals ausnutzen. Auch einige Wanderer befanden sich im Zug. Der Zug von Visp nach Martigny war wohltuend weniger stark besetzt. Bei Kaiserwetter stiegen wir bei der Rhonebrücke vor Branson aus dem Bus und wanderten durch das Dorf hoch Richtung Rebberge. Wohl fanden wir immer wieder Wegsignalisationen zum Chemin des Bulbocodes, wie die Lichtblumen auf Französisch genannt werden. Doch nicht ein Stück dieser uns wohlbekannten Blume war zu finden. Massenhaft Veilchen und Lerchensporn. Lichtblumen zu dieser Zeit findet man bei Eischoll, der Heimat der Walliser Lichtblumen.

Lichtblumen in Eischoll
Wir wanderten noch zum alten Festungsbereich oberhalb des Rhoneknies, wo wir in ein bis zwei Monaten viele unterschiedliche Orchideen und andere Raritäten finden können. Auf dem Weg sahen wir schon das erste Kleine Knabenkraut, kurz vor dem Aufblühen. Auch einige frühe Berganemonen waren zu sehen. Es war ein schöner Tag, wie immer in Les Follateres.