Früh im Jahr blühen an wenigen Orten in der Schweiz die Hundszahnlilien, eine wirklich schöne, dekorative Blume. In wenigen Tagen werden wir mit den Naturfotografen Schweiz nochmals dieses Blümchen besuchen gehen, es war höchste Zeit für mich die dankbarsten Fundorte zu lokalisieren. Denn die stundenlange Anreise soll sich ja auch lohnen.

Ursprünglich war geplant, dass wir drei Bergwanderkameraden mit unseren Frauen zusammen eine kleine Wanderung zu dieser Blume machen, doch wie das Leben so spielt, am Schluss waren nur noch Kurt und ich unterwegs. So beschlossen wir, die zwei bekanntesten Fundorte im Tessin zu besuchen und begannen mit dem Kirchenhügel Santa Agata in Tremona. Wirklich fanden wir dort die ersten blühenden Hundszahnlilien, allerdings in geringer Anzahl. Auch das Leberblümchen war zu finden, hier nur in der gewohnten blauen Version. An anderen Orten fand ich schon weisse und rosarote Leberblümchen, verschiedene Farbvarianten am gleichen Standort.

Nach dem Kirchenhügel wanderten wir abwärts allgemeine Richtung Stabio, vorbei an Zollstationen, Grenzsteinen und Rebbergen. Beim Monte Astorio fanden wir die Hundszahnlilie in grösserer Anzahl blühend. Ein Zufallsbekannter, welcher auch mit seinem Fotoapparat unterwegs war und offensichtlich auch schon mehrere Jahre hieher kommt, erklärte uns dass er noch nie so viele Hundszahnlilien auf einmal gesehen hätte. Persönlich wundere ich mich, dass trotz der Landschaftschäden, verursacht durch schweres Gerät bei der Forstwirtschaft das Blümchen doch noch lokal so zahlreich vorhanden ist. Für mich ein Rätsel, denn dieses Blümchen wächst wirklich nur örtlich beschränkt, auf der gut zweistündigen Wanderung zwischen Tremona und Stabio findet man kein einziges Exemplar. Auch am Monte Astoria gibt es einige Flecken mit den Blumen, wenige Meter daneben nichts mehr, obschon vergleichbare Hanglage und vergleichbarer Bewuchs.
Zurück fuhren wir mit dem Postauto nach Mendrisio, oft durch die engen Gassen der Tessiner Dörfer. Da wir auch am frühen Nachmittag den Zug Richtung Norden bestiegen, hatten wir Platz im Überfluss.