Heute war unser letzter Tag der Rundfahrt um Taiwan. Am Morgen erwachten wir im Hotel Silks Palace und hatten erst der Ansturm auf das Frühstücksbuffet zu überstehen. Zum Glück waren wir nicht die Ersten im Speisesaal, so dass uns ein schöner Fensterplatz zugewiesen wurde, allerdings in grösserer Distanz zu den Futterkrippen. Dann hiess es anstehen, es gab nur 2 Kaffeeautomaten, nur eine Fruchtsaftstation und ca. 200 Personen, welche gleichzeitig essen wollten. Dann hatte ein Kaffeeautomat noch technische Störungen und musste wieder funktionstüchtig gemacht werden. Natürlich musste man auch erst feststellen, was wo erhältlich war, da gab es nicht nur Brot und Marmelade oder Käse und Aufschnitt. Nein, eigentlich gab es fast alles wie bei einem Abendbuffet, nur ohne Speiseeis. Sogar Gäste mit Bier habe ich gesehen.
Das Gepäck musste Hotelgerecht verladen werden, da nicht alle Teilnehmer beim gleichen Hotel ausgeladen wurden. Das dauerte einige Zeit bis der Bus losfahren konnte. Nun fuhren wir die Taroko – Schlucht talwärts, wobei wir feststellten, dass nicht nur eine Strasse in der Schlucht existiert. Nein, wenn wieder ein Unwetter eine Brücke beschädigte oder ein Tunnel durch ein Erdbeben einstürzte, wurde einfach anderswo etwas Neues gebaut. Auch jetzt werden Strassenabschnitte ausgebessert oder an anderen Stellen neu hergestellt. Man fährt die eine Strasse talwärts, die andere wieder bergwärts um bestimmte Stellen zu erreichen.



Aber die Schlucht ist wirklich gewaltig, eine Mischung aus der alten Axenstrasse, der Viamala sowie der Aareschlucht, einfach in Marmor. Mehrmals stiegen wir aus, wanderten 30 – 45 Minuten und bestiegen wieder den Bus, der uns an eine neue Stelle brachte. Oftmals wandert man auf einem früheren Strassenabschnitt, welcher für den motorisierten Verkehr aufgegeben wurde. An einem Abschnitt bekamen wir alle Baustellenhelme, welche uns vor eventuellem Steinschlag schützen sollte. Auch waren Stellen bezeichnet, wo man nicht stehenbleiben sollte, doch gerade dort war ein Selfie oder ein Foto in Position interessant. Wir gingen auch über eine Hängebrücke, doch die war so verspannt dass nichts wackelte. Bei dieser Brücke waren auch mehrere Schulklassen, welche von den Lehrern auf einheitliches Geschrei getrimmt wurden. Aber die Kinder hatten richtig Spass dabei.

Zum Mittagessen fuhren wir aus dem Park zu einem Nudelrestaurant. Ich wollte mit Kreditkarte bezahlen, da mein Bargeld ausging und ich kein Geld wechseln konnte. In Taiwan gibt es keine Wechselstuben. Man kann nur am Flughafen und bei einigen Hotels Geld wechseln, wobei in der Regel nur US – Dollars und Euros akzeptiert werden. Schweizer Franken ist so exotisch wie ein argentinischer Peso. Noch sehe ich den ratlosen Blick des Hotelangestellten, bei welchem ich 100 SFr. wechseln wollte. Doch dieses Restaurant akzeptierte auch nur taiwanesische Kreditkarten. Schon wollte ich auf das Essen verzichten da man hier zum Voraus bezahlt, als der Reiseleiter die Kosten übernahm. Auch bei einem Tankstellensupermarkt, wo wir etwas Früchte kaufen wollten, konnten wir nicht mit unseren Kreditkarten bezahlen. Wir liessen die Früchte zurück und gingen zum Car, als uns eine unbekannte Frau nachlief und uns den Beutel mit den Aepfeln überreichte. Sie hatte die Früchte für uns bezahlt, obwohl wir uns nie gesehen hatten. Diese Grosszügigkeit dieser Menschen überraschte mich sehr und wurzelt im Buddhismus. Aber auch die Abschottung von fremden Währungen erstaunte mich, gibt es in Taiwan doch einige Touristen. Auf Bali dagegen konnte man in jedem Strassencafé selbst nur ein Getränk mit Kreditkarte bezahlen. So kamen wir an Taiwan – Dollars blank zurück nach Taipei und ich beschloss kein Geld mehr zu wechseln. Nächsten Tag gehts zum Flughafen und weiter nach Singapur. Erst haben wir noch eine Nacht im Hotel The Landis mit dem komplizierten Internetanschluss.