Sitze nun im teuersten Hotel auf unserer Reise in Taiwan am Sonne – Mond – See. Am Morgen wurden wir um 7h 30 von Michael, unserem Reiseleiter für die nächsten 5 Tage im Hotel „The Landis“ in Taipei abgeholt. Wir wurden zu einem recht grossen Car geführt, wo schon der Däne, welchen wir gestern getroffen hatten, wartete. Die Sammeltour ging zu mehreren Hotels und der Car füllte sich zusehens, bevor wir die Stadt verliessen und erst der Westküste entlang fuhren. Michael erzählte erst viel über die Geschichte Taiwans, wobei er die Angewohnheit hat, den letzten Teil eines Satzes zwei Mal zu wiederholen, was unseren Dänen etwas ärgerte. Ganz offensichtlich ist unsere 5 – Tagestour um Taiwan eine beliebte Angelegenheit, sind doch mindestens 5 Cars auf der gleichen Route unterwegs, zwei von „unserem“ Reisebüro. Michael erwähnte noch dass wir im roten und nicht im weissen Bus fahren, wir sollen darauf achten.
Die Gruppe ist recht bunt zusammengestellt, ausser uns Schweizer hat es noch Deutsche, Oestereicher, einen Dänen, US – Bürger, Chinesen und irgendwelche Osteuropäer. Das Alter reicht vom ca. 15jährigen Jüngling bis zu Personen über 80 Jahren. Die klare Mehrheit sind Rentner aus der ganzen Welt.
Mit regelmässigen Pausen fuhren wir von der Küste ins Gebirge, der höchste Gipfel soll an die 3000 Meter hoch sein. Der Sonne – Mondsee liegt auf etwa 770 Meter über Meer, gemäss Michael handelt es sich um einen Speichersee, dessen Niveau täglich um einen Meter variert. Wasser aus einer Gegend wird hochgepumpt, die Turbinen zur Erzeugung von Elektrizität sollen aber in einer anderen Gegend stehen. Erst fuhren wir zu einem Dorf, wo Ureinwohner Taiwans zu Hause sind. Es soll sich um wenige Köpfe handeln, welche unter Regierungsschutz stehen. Nur sie dürfen Jagen und Fischen in der Gegend, den restlichen Taiwanesen ist das untersagt. Eine Zeit lang förderte die Taiwanesische Regierung auch die Eheschliessungen der Ureinwohner untereinander, indem jedes Paar einen hübschen Betrag zur Hochzeit bekam. Doch die schlauen Ureinwohner heirateten und liessen sich wenige Monate später wieder scheiden un heirateten in absehbarer Zeit wieder, so dass sie recht gut verdienten, bis die Regierung dieses Gesetz wieder abschaffte.

Nach dem Mittagessen im Dorf dieser Ureinwohner fuhren wir erst zu einem buddhistischen Tempel, wo wir auch einen Spaziergang zu einer Pagode unternahmen. Die Pagode war auf einem Hügel oberhalb des Tempels, so dass nicht alle Teilnehmer gewillt waren, dorthin hochzusteigen. Noch weniger schafften den Aufstieg zur obersten Plattform der Pagode, von wo man eine schöne Aussicht auf den See hatte. Auch Sugi kehrte früher um und ich fand sie erst nicht beim Bus. Sie sass in der Nähe des Tempels und genoss die Ruhe.



Vom buddhistischen Tempel fuhren wir zu einem Tempel für Konfuzius, dessen Farbenpracht wir in der Abendsonne genossen. Einige Personen warteten dort auf den Sonnenuntergang, welcher bei diesem Tempel besonders schön sein soll. Wir stiegen jedoch in den Bus, um zum „besten Hotels Taiwans“ (Originalton unseres Reiseleiters) „Fleur de Chine“ zu fahren. Es war schon dunkel, als wir ankamen, so haben wir noch nichts von unserem Balkon. Dafür darf man nach belieben die Minibar plündern. Auch soll das Bad mit Thermalwasser gefüllt werden können. Für mich gab es eines der teuersten Nachtessen, hatten wir Buffet bestellt und ich mochte die Meerestiere nicht so. Mein Nachtessen bestand hauptsächlich aus Spagetti Carbonara.

