
Heute war ein recht abwechslungsreicher Tag. Am Morgen sahen wir eine imposante Kulisse vor unserem Fenster. Die Sonne leuchtete die Hochhäuser an. Nach dem Frühstück gingen wir erst am Strand etwas spazieren, bevor unser Program begann. Wir stellten fest, dass unser Zimmer nicht Richtung Meer ausgerichtet war, doch ich denke wir hatten zum Sonnenaufgang die imposantere Kulisse. Unser Tagesprogram begann auch mit einem Spaziergang zu einem Pavillon, wo nach dem Korea – Krieg die westlichen Staatsmänner die Unabhängigkeit Südkoreas unterschrieben. Sogar das Menue, welches die Teilnehmer erhielten, war ausgestellt. Nachher ging es zum UN – Soldatenfriedhof, wo alle gefallenen UNO – Soldaten nach Länder und alphabetisch gegliedert aufgeführt waren.


Ich kam auch etwas in Kontakt mit der amerikanischen Reisegruppe und stellte mit Erstaunen fest, dass ich nicht der Einzige bin welcher unsere Reiseleiterin nicht versteht. Die jüngeren Teilnehmer sprechen zum Teil kein Koreanisch mehr. Ja, ich hörte gar von einem Paar, welches die begleitete Reise abgebrochen hat, obschon sie bezahlt haben. Sie sprachen kein Koreanisch und waren an der Kultur absolut nicht interessiert. So blieben sie im Hotel in Busan und treffen den Rest der Gruppe erst wieder zum Heimflug in Seoul. Das Paar, welches mir diesen Fall mitteilten waren recht erstaunt, dass eine Reiseleiterin mit Null Englischkentnissen für solch eine Reisebegleitung eingesetzt werde. Mir selbst ist es egal, hoffe nur immer über die richtigen Zeiten informiert zu werden, den Rest kann ich im Internet selbst recherchieren oder habe noch einiges Wissen von früher.
Vor Mittag verliessen wir Busan und fuhren allgemeine Richtung Norden, weg von der Küste. Vor dem Mittagessen wurde noch gefragt, wer scharfe Speisen mag und wer nicht. Ich wünschte nicht allzu scharf zu essen, doch ich denke dass die Bestellung verkehrt aufgegeben wurde. Diejenigen, welche gerne scharf assen, bekamen eine erträgliche Suppe. Meine war nicht nur wegen der Temperatur heiss, ich ass sie trotzdem. War auch nicht der Einzige, welcher offensichtlich nicht ganz das gewünschte Menü vorgesetzt bekam.



Nach dem Essen ging es zum schönen Tempel Bulkguksa, Unesco – Kulturerbe, für mich einer der schönsten buddhistischen Tempel welche ich gesehen habe. Allerdings hätte er momentan eine Farbauffrischung nötig, hatte ihn in kräftigeren Farben in Erinnerung. Ich besuchte ja diese Gegend 1976 schon einmal, damals stauten sich die Cars mit Touristen noch nicht vor der Tempelanlage. Damals war es ein Regentag und wir waren allein in der Tempelanllage unterwegs. Im Gewimmel verloren wir Sugis Schwester Meong Sook und ihre Tochter, doch am Schluss waren wir wieder alle im Bus.


Vom Tempel ging es zum Museum der Silla – Dynastie. Wieder sah ich die grosse Glocke, welche vor den Japanern versteckt wurde, indem sie vergraben war. Auch der Park vor dem Museum weckte alte Erinnerungen. Offensichtlich wurde der Abfahrtstermin nicht klar übermittelt, einige Personen kamen 30 Minuten später. Weiter ging die Fahrt zu den berühmten Hügelgräber der Silla – Könige, der Höchste soll 26 Meter hoch sein. Eines der Gräber ist für Besucher geöffnet und als Museum zugänglich. Man sah Goldschmuck fast wie in Egypten. Interessant war auch dass viele Elstern sich auf einem Grab in der Sonne sammelten, alle andern Gräber waren unbesetzt. Warum das so ist konnte nicht beantwortet werde. Eine kurze Busfahrt führte uns noch zum alten Konservatorium, wo die Gelehrten der Silla mit einem Wasserspiegel in einem Steinturm den Lauf der Sterne studierten. War ja auch vor gut 1’500 Jahren. Denke als junge Familie sind wir all diese Strecken noch zu Fuss gegangen.



Anschliessend ging es zum gemeinsamen Nachtessen. Kaum waren die Leute fertig mit Essen, verliessen sie fluchtartig den Saal und stürmten in die benachbarte Bäckerei. Dort wurden Süssigkeiten gekauft, um im Bus nicht zu verhungern. Denke dass niemand alle Speisen des Nachtessens gegessen hat, es war einfach zuviel. Aber es war ja keine Süssspeise dabei. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir unser Hotel The Hilton Gyeongju, wo wir unsere Zimmer bezogen. Morgen geht es etwas früher weiter, bin gespannt auf die nächsten 3 Tage mit dieser Gruppe.