2023 10.16. Deutsches Dorf in Korea

Heute am 16. 10. sind wir kurz vor 10h in Gosan losgefahren Richtung Süden zum Deutschen Dorf Namhae in der Nähe von Pusan. Ja, das deutsche Dorf gibt es tatsächlich und ist auch im Internet zu finden. Das Dorf wurde für rückkehrende Koreaner gegründet, welche in den 70er – Jahren aus wirtschaftlichen Gründen aus Korea nach Deutschland gesandt wurden und nun im Pensionsalter sind. Sugi ist ja auch so ein Fall, nur dass sie nach Ablauf der vertraglichen vier Jahre in die Schweiz weiterzog wie andere Bekannte auch. Mehrere von ihnen verheirateten sich in der Schweiz, wo sie heute noch zufrieden leben. Es gibt jedoch auch Koreanerinnen, welche europäische Ehepartner haben und sich in Deutschland nicht so heimisch fühlten. Wir haben früher einmal in Italien solch ein deutsch – koreanisches Ehepaar kennen gelernt wo die Frau auch unbedingt zum Ruhestand nach Korea zurückkehren wollte. Sie fühlte sich in Deutschland nicht willkommen. Vieleicht lebt sie nun auch hier. Die koreanischen Frauen waren durchwegs als Krankenpflegerinnen in Deutschland tätig, die Männer arbeiteten im Ruhrgebiet in den Kohleminen.

Unsere Nichte Miong fuhr das Auto und wir kamen zügig voran. Früher war das mindestens eine Tagesreise, heute fuhren wir in nicht 4 Stunden hin. Die Landschaft welche wir durchfuhren erinnerte mich stark an den Sottoceneri resp. an der Apennin in Italien, bewaldetes Gebirge mit vielen Tunnels. Zwischendurch machten wir eine kurze Mittagspause und kamen schon um 13h 20 beim berühmten Dorf an. Da es noch zu früh für den Zimmerbezug war, fuhren wir erst zum Festplatz und unternahmen einen kleinen Spaziergang durch den oberen Dorfteil. Es hat sehr viele koreanische Touristen im Dorf, welche sich das Pseudodeutschland in Korea ansehen möchten. Auf dem Dorfplatz waren natürlich Dekorationen vom vergangenen Oktoberfest, eine schöne Kulisse für Fotos.

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Das Dorf ist zum Teil an einen recht steilen Hang gebaut, es gibt enge Strassen mit bis zu 10 % Steigung. Für Miong, an amerikanische Autobahnen in L.A. gewohnt, eine rechte Herausforderung. Alle Bezeichnungn sind Koreanisch, einiges ist auch auf Deutsch beschriftet. Zur Küste ist es noch ein rechtes Stück, schätze schon 30 Minuten zu Fuss. Es gibt auch Häuser welche andere, nicht deutschsprachige Länder präsentieren, so waren Frankreich, Holland, Schweden und Australien auch dabei. Selbst möchte ich nicht hier leben, in einer Art Disneyland.

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Zum Abendessen gingen wir ein Restaurant suchen, welches deutsche Kost anbot. Da Montag war und die meisten Gaststätten geschlossen hatten, blieben gerade noch zwei Restaurants zur Auswahl. Wir schauten uns erst die Bilder der verschiedenen Menues an, bevor wir uns entschieden. Denke wir haben anschliessend die richtige Wahl getroffen. Das Restaurant war voll besetzt mit Koreanern, welche wieder einmal deutsche Kost geniessen oder versuchen wollten.

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