2023 10.03. – Von Lovina nach Candidasa

Gestern, am 3. Oktober verliessen wir Lovina und fuhren vom Strand wieder Richtung Berge. Unser Reiseleiter Henry erklärte uns, dass Lovina nicht mehr so gefragt sei wie auch schon, die Hotels haben Probleme mit der Auslastung. Es sind zu viele gebaut worden, auch biete Lovina mit Ausnahme des Strandes wenig Abwechslung. Deshalb sei die Gegend um Pemuteran heute mehr gefragt, da man zum Strand auch im Nationalpark wandern könne. Wir dagegen fanden Pemuteran etwas abseits von allem, gab es in der Nähe der Hotelanlage nur einige wenige Häuser. Lovina war doch noch ein grösserer Ort.

SONY DSC

Wir fuhren erst zum Pura Beji, dem Tempel der Reisgöttin, eine ältere Tempelanlage. Es ist einer der Lieblingstempel unseres Führers Hendrik. Noch waren wenig Touristen unterwegs, doch es war schon recht warm. Wunderschön war zu sehen, wie nach dem ersten Tor sich eine Mauer befand, wo die Gläubigen sich nach rechts oder links zu wenden hatten. Diese Mauer verhindert den Hexen und bösen Dämonen den Zutritt zum Tempel, das diese Gestalten nur in einer Richtung geradeaus gehen können.

SONY DSC

Anschliessend fuhren wir in die Berge, wo wir oberhalb eines Sees in einem Aussichtsrestaurant unser Mittagessen einnahmen. Von der Terrasse konnte man gut das 1963 beim letzte Vulkanausbruch zerstörte Gebiet erkennen. Die höchsten Gipfel Balis hüllte sich in Wolken. Nach dem Mittagessen fuhren wir zur ältesten und grössten Tempelanlage Balis, Besakih. Sie war sehr gross, auch der Besucherstrom war entsprechend. Dort sahen wir einmal ein Parkhaus, doch wir parkten auch nicht dort. Mit einem kleinen Shuttlebus fuhren wir etwas bergwärts, von wo wir die obersten Tempelanlagen besichtigen konnten. Natürlich durften wir als Ungläubige nicht ins Innere der Tempel gehen, uns blieben die Aussenbezirke vorbehalten. Weiter ging die Fahrt über die Berge, wo wir nun mal die berühmten Reisterrasen Balis sahen. Wir hielten an um einige Fotos zu machen, auch ein anderer Touristenbus stoppte dort. Die Reiseleiter kannten sich, sind sie doch im gleichen Reisebüro beschäftigt.

SONY DSC

Die andere, deutsche Gruppe hatte auch das gleiche Hotel als Ziel. Doch wir fuhren nicht gemeinsam dorthin, da wir das kleinere Auto hatten, konnten wir etwas andere, aussichtsreichere Strassen fahren. Wir fuhren Strecken mit Gefälle von mindestens 20%. Vor 14 Jahren gab es dort noch keine fahrbaren Strassen, es waren noch Wanderwege. Nach abenteuerlicher Fahrt kamen wir im Hotel Candidasa Beach an, wo wir ein sehr hübsches Zimmer mit Blick aufs Meer bezogen. Ich versuchte in der Hotellobby noch Geld zu wechseln, da meine Ringgits knapp wurden und der Reiseleiter mir schon einmal aus der Patsche helfen musste. Nicht überall kann man mit Kredidtkarte bezahlen. Doch auch nicht überall kann man SFr. wechseln. Da die Schweiz vor kurzer Zeit die Banknoten auswechselte, bekam das Hotel offensichtlich noch altes Geld, welches sie nicht problemlos einlösen konnten. Deshalb beschloss das Hotel, keine Schweizer Franken mehr anzunehmen. Euro und Dollars schon, doch ich hatte dieses Geld nicht.

SONY DSC

Heute morgen fuhren wir erst zu einem Geldwechsler, so dass ich wieder etwas Bargeld habe. Es war ja auch unser letzter Tag der Rundreise und der Fahrer erwartet ja sicher auch ein Trinkgeld. Wir fuhren erst zum Dorf Tenganan, wo noch Ur – Balinesen zu Hause sind. Dieses Volk heiratet nur untereinander, kein fremdes Blut wird akzeptiert. Eine Einnahmequelle ist offensichtlich die Zucht von Kampfhähnen, bei welchen das Gefieder oft auch künstlich eingefärbt wurde. Fast vor jedem dritten Haus wurden Souveniers verkauft.

SONY DSC

Weiter ging es zum Tempel Goa Lawah, dem Fledermaustempel. Dort bekamen wir nochmals eine Opferprozession zu sehen. Auch sahen wir auf Distanz eine Schlange in der Fledermaushöhle, Glück für uns, da eher ein seltener Anblick, Unruhe für die Fledermäuse, welche sich einen anderen Ruheplatz suchten. Interessant war die Inbrunst der Gläubigen zu sehen, welche sich nicht beim Beten und Opfern von den Touristen stören liessen.

SONY DSC
SONY DSC
SONY DSC

Nun ging es weiter nach Klungkung, wo wir den alten Palast wie auch den Gerichtssaal besichtigten. Hendrik erzählte uns kurz die Geschichte des Fürstenhauses, welches hier herrschte. Sie wurden von den Holländern vertrieben und haben in der Folge den Ort definitiv verlassen, da nun unrein. Die Holländer hatten ja Gewehre, die Einheimischen nur ihre Stichwaffen. Eine schwarze Stulpa erinnert noch an dieses Ereigniss. Die Gerichtshalle wie auch eine weitere Halle ist voll von Gemälden aus jener Zeit, so wie früher die Kapellenbrücke in Luzern.

SONY DSC
SONY DSC

Zum Mittagessen und gleichzeitig Abschluss unserer Rundreise auf Bali fuhren wir nochmals in die Berge zu einem Aussichtsrestaurant. Dort hatte man einen schönen Blick in ein Tal voller Reisterrassen. Auch die Zikaden genossen wohl diesen Ausblick, das Konzert dieser kleinen Tiere war ohrenbetäubend. Wir waren von den ersten Gästen und bekamen einen sehr guten Tisch. Das Lokal füllte sich zusehens, doch die Zikaden überstimmten problemlos den Gästelärm. Die Rückfahrt zum Hotel durften wir selbst wählen zwischen dem Weg hoch von heute und der Abfahrt von gestern. Gerne fuhren wir nochmals die abenteuerliche Strecke wie gestern Abend. Beim Hotel verabschiedeten wir uns von unserem Fahrer, da wir nicht sicher sind, ob er uns zum Flughafen fahren wird. Henri wird uns am übernächsten Abend im Hotel abholen, unser Flug nach Korea startet ja um 1h in der Früh. So haben wir noch einen Tag um auszuruhen und die Koffer umzupacken.

SONY DSC

Hinterlasse einen Kommentar