Vor einem Jahr fand meine letzte offizielle Tour für „Der Berg ruft“ von Procap statt. Es ging zur Greina – Hochebene und es hatte mehr Interessenten wie mitkommen konnten. So war es eine Enttäuschung für Mouna dass sie zu Hause bleiben musste. Eine Bekannte organisierte darauf für Mouna eine Spezialtour für dieses Jahr, es sollten vorwiegend Helfer der Tour „Dents du Midi“ mitkommen, wo Mouna ja alle Kosten selbst getragen hatte. Es war als Dankeschön gedacht, diesmal bezahlte jeder Teilnehmer seine Kosten selbst. Wir waren total 11 Personen, Mouna und 10 Helfer.

Am 5. August kurz vor Mittag versammelten wir uns auf der Alpe Garzott und nahmen den Aufstieg zur Capanna Motterascio in Angriff. Das Nachtgepäck wie auch Mounas Tagesrollstuhl konnten wir gegen eine Gebühr zur Hütte transportieren lassen. Es war eine ausserordentlich gute Mannschaft, wir gingen den steilen Hüttenweg praktisch in normaler Wegzeit und trieben andere Bergwanderer vor uns her. Es waren zwei junge Männer (ca. 25 – 28 Jahre alt), welche noch weiter zur Terrihütte gehen mussten. Regen auf späteren Abend war angesagt, doch wir kamen früher zur Hütte.

Am 6. August fuhren wir am Morgen erst nach Crap la Crusch. Dort befindet sich die Kantonsgrenze Tessin/ Graubünden, gleichzeitig ist es die Wasserscheide. Ein Hügelchen von ca. 50 cm Höhe entscheidet, ob das Wasser über den Rhein zur Nordsee oder aber über den Ticino ins Mittelmeer fliesst.

Weiter zum Greinapass und von da zur Capanna Scaletta. Dort stärkten wir uns, um über den Greinapass zurück zum Steinbogen zu gehen. Mouna war recht erstaunt ob der seltsamen Landschaft, sie frug uns ob das alles echt und naturgewollt sei, sie wähnte sich fast wie im Film „Krieg der Sterne“. Vom Steinbogen fuhren wir quer über das Gelände zum Pfad, welcher links der Greinaebene Richtung Terri – Hütte führte. Ueber Crap la Crusch ging es zur Capanna Motterascio zurück.

Nachts gab es heftigen Wind. Als wir morgens aufwachten, lag etwas Schnee vor der Hütte. Die Hüttenwartin informierte uns beim Frühstück, dass das Gepäck möglichst rasch ins Tal spediert werden sollte, da gemäss Wetterprognose starker Wind angesagt sei. Dann kann die Seilbahn nicht mehr fahren. Wir beeilten uns und stiegen auch zügig über den feuchten und glitschigen Hüttenweg ab.

Das Wetter besserte sich zusehens, wir konnten noch trocken bis zum Tunnel Nähe Staudamm marschieren. Nach einem kleinen Abschiedstrunk im Restaurant beim Staudamm verabschiedeten sich alle Leute, um möglichst schnell nach Hause zu kommen. Auf der Autobahn Richtung Norden war ein Stau mit Wartezeit von 1 1/2h angesagt. Wir fuhren über den Lukmanier- und Oberalppass und bewunderten den Stau beim Gotthard – Nordportal bis auf Höhe Amsteg.